L’Alpe 03 : almauftrieb

Übersetzung : Ingrid Beier-Girardet

L’Alpe wurde für eine Leserschaft konzipiert, die an Fachwissen interessiert ist und nach dem Sinn der Dinge fragt. Sie ist die erste Zeitschrift, die sich ausschließlich der europäischen Alpinkultur und dem alpinen Kulturerbe widmet. Ihr Bestreben ist es, zu informieren und einen Gedankenaustausch über die nationalen und die sprachlichen Grenzen hinweg zu fördern. Als Forum für Entdeckungen und für Emotionen interessiert sich L’Alpe für all die, denen es zwischen Donau und Rhône gelang, sich an eine einzigartige Umwelt anzupassen. Zwischen Buch und Zeitschrift angesiedelt ist sie wie ein Buch charakterisiert durch tiefgründige Abhandlungen über ein Schwerpunktthema, analytische Klarheit, ein hohes Qualitätsniveau und sie hat sich einen Namen gemacht durch Autoren von Rang. Als Zeitschrift zeichnet sie sich aus durch eine vierteljährliche Erscheinungsform, die gewährleistet, Diskussionen zu führen, besticht durch eine reichhaltige Bildauswahl, ist charakterisiert durch die unersättliche Neugierde des Journalismus und eine notwendigerweise didaktische Herangehensweise. Obgleich l’Alpe auf einem bestimmten Wissensniveau aufbaut, handelt es sich dennoch um keine wissenschaftliche Zeitschrift. Sie verwendet die Beiträge der Geschichte, der Geographie, der Archäologie, der Ethnologie etc., um so den Spuren, die die Menschen in dieser Gegend hinterlassen haben, einen Sinn zuzuweisen. Gleichzeitig steht sie auch Diskussionen über die Zukunft der Alpen und der Berge der Welt offen gegenüber.

Kuhalm oder Schafalm ? Kitschbilder beiseite

Teilen sich Rinder und Schafe die Alpen nach einer Art Naturgesetz ? Ist es Zufall oder Notwendigkeit, die ihre Verteilung bestimmen ? Die Natur oder die Kultur ? Jenseits von Klischees, bringt hier ein Geograph Klarheit in ein Viehreich in ständiger Bewegung und abhängig von geschichtlichen Zufälligkeiten oder dem Missgeschick von Zivilisationen fluktuierend.

Der Weise und der Nomade

Eine grasende Herde, ein Anblick, der ausreicht, unsere Fürchte und Zweifel zum Schwinden zu bringen, obgleich es am Ende dieses Jahrhunderts für die Menschheit keineswegs an Gründen zur Verzweiflung fehlt. Warum also ? Weil er einen Anhaltspunkt bietet, scheinbar frei von den Turbulenzen des Zeitgeschehens ? Weil das Versprechen darin liegt, eines Lebenszyklus, der vollbracht wird und unwiderrruflich neu beginnt ? Oder weil bei dieser menschlichen Aktivität ein Gleichgewicht geschaffen werden konnte zur natürlichen Umwelt ?

F’Murrr, der   » Transhumorist   » aus dem Alpenland

Als Wink an F’Murrr für seine Zeichnung zum Deckblatt dieser Nummer von L’Alpe beschreibt Yves Frémion hier ausgiebig das surrealistisch-skurrile Universum des einzigen Autors von Comics, der sich mit dem Phänomen Weidenwechsel beschäftigt. Es hat etwas chinesisches, dieses Portrait eines   » mono-manischen   » Liebhabers der Alpen…

Schäfer der du unter dem Sternenhimmel nächtigst…

Warum hat der in Szenen um die Geburt Jesus dargestellte Hirte immer seine Flöte (wenn nicht gar seinen Dudelsack !) ? Jacques Lacarrière hat hier eine erstaunliche Antwort auf diese jahrtausenalte Frage. Eine Erklärung stückweise zusammengestellt während einer Reise in den Cappadocebergen.

Wie ein Bug in der Strömung des Mistral…

Schon vor zweitausend Jahren warteten zigtausende von Schafen im Schutz der grossen Schafställe von La Crau zusammengepfercht darauf, auf die Almen getrieben zu werden. Darauf lassen jüngste archeologische Funde schliessen, die unsere bisherige Kenntnis über die Traditionen des Weidenwechsels in der Antike umstoßen. Handelte es sich bei den römischen Ansiedlern um die Vorfahren unserer heutigen alpenländischen Schafhirten ?

Wanderer und Weidenwechsel machen Zeitgeschichte

Schon im XII. Jahrhundert begann die lange Tradition der Transhumance, des Weidenwechsels in den Bergen der Provinz des Dauphiné. Dieses regelmässige Hin- und Her von Menschen und Herden, fluktuierend wie Ebbe und Flut, im Winter wie im Sommer, von den Weiden unten im Tal zu den Almwiesen oben in den Bergen, prägt seither, und auf lange Zeit, die Lebensgewohnheiten der alpenländischen Völker.

Wanderer im XV. Jahrhundert : Reisetagebücher

Bei diesen schriftlichen Zeugenberichten, die sich über den Zeitraum von 1460 bis 1480 hin erstrecken, handelt es sich um ausgesprochen lebendige Erzählungen. Die Bestandsaufnahmen des Alzias Raouls, Intendant der königlichen Herden, die Aufzeichnungen von Peyre Barruel, seinem Baïle, dem Oberhirten, oder das Tagebuch von Noé de Barras, Unternehmer im Weidenwechsel, beschreiben das Land um Aix und den Norden des heutigen Departments Alpes-de-Haute-Provence. Sie liefern Informationen, die es uns heute erlauben, den Verlauf der Transhumance, des Weidenwechsels, in der französischen Provence gegen Ende des XV Jahrhunderts glaubhaft nachzuvollziehen. Motor, Action.

Das neue Leben der Peitsche von Sorède

In einem kleinen Dörfchen der Pyreneen, lebt in einem Heim durch die dort Beschäftigten eine jahrhunderalte Tradition weiter : Die Herstellung von Peitschen für Hirten mit einem geflochtenen Stiel aus dem biegsamen Holz einer provenzalischen Ulmenart. Besuch.

Hirtengespräche Hirte

Dazu muss man zunächst berufen sein, ein echter Beruf, der ein subtiles Gemisch aus Technik und Instinkt verlangt. Hirten spielen mehr denn je eine wichtige Rolle für die Erhaltung einer

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