L’Alpe 18 : bergängste

Übersetzung : Brigitte Hanemann

L’Alpe wurde für eine Leserschaft konzipiert, die an Fachwissen interessiert ist und nach dem Sinn der Dinge fragt. Sie ist die erste Zeitschrift, die sich ausschließlich der europäischen Alpinkultur und dem alpinen Kulturerbe widmet. Ihr Bestreben ist es, zu informieren und einen Gedankenaustausch über die nationalen und die sprachlichen Grenzen hinweg zu fördern. Als Forum für Entdeckungen und für Emotionen interessiert sich L’Alpe für all die, denen es zwischen Donau und Rhône gelang, sich an eine einzigartige Umwelt anzupassen. Zwischen Buch und Zeitschrift angesiedelt ist sie wie ein Buch charakterisiert durch tiefgründige Abhandlungen über ein Schwerpunktthema, analytische Klarheit, ein hohes Qualitätsniveau und sie hat sich einen Namen gemacht durch Autoren von Rang. Als Zeitschrift zeichnet sie sich aus durch eine vierteljährliche Erscheinungsform, die gewährleistet, Diskussionen zu führen, besticht durch eine reichhaltige Bildauswahl, ist charakterisiert durch die unersättliche Neugierde des Journalismus und eine notwendigerweise didaktische Herangehensweise. Obgleich l’Alpe auf einem bestimmten Wissensniveau aufbaut, handelt es sich dennoch um keine wissenschaftliche Zeitschrift. Sie verwendet die Beiträge der Geschichte, der Geographie, der Archäologie, der Ethnologie etc., um so den Spuren, die die Menschen in dieser Gegend hinterlassen haben, einen Sinn zuzuweisen. Gleichzeitig steht sie auch Diskussionen über die Zukunft der Alpen und der Berge der Welt offen gegenüber.

Mein Land wird einmal flach sein
Aus geologischer Sichtweise ist die Geschichte der Alpen eine permanente Aneinanderreihung von Katastrophenereignissen. Von der Auffaltung bis zur Erosion, über Bergstürze, Muren, Erdbeben, Lawinen und Überschwemmungen, Leben und Tod der Berge, deren Berufung es ist nach einigen Milliarden Jahren eines Tages als Ebene zu enden.

Das Wunder von Bergemoletto
Unter einer Lawine verschüttet überlebten drei Frauen über einen Monat in den Überresten eines Stalls. Eine unglaubliche Geschichte, die im 18. Jahrhundert von sich reden machte und noch heute ein Überlebensrekord ist.

Die Kollision der Kontinente
Die Alpen bewegen sich. An der Nahtstelle von zwei Kontinentalplatten gelegen erzittern sie von Zeit zu Zeit und sind manchmal Ort zerstörerischer Erdbeben. Spezialisten und Apparaturen spüren diesen Turbulenzen nach die genauso unvermeidlich wie unvorhersehbar sind.

Der Schock der Aufmacher
Die Presse hat nicht auf die Zeitschrift Paris Match gewartet um ihren Lesern spektakuläre Bilder von großen Ereignissen zu zeigen, die die Welt erschüttern. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts haben die Katastrophen in den Alpen den Illustratoren erstklassige Motive geliefert.

Benehmen : Note 6
Das neue Glaubensbekenntnis der Erschließer wie der Bergsportler lautet : Jegliche Gefahr muss aus den Bergen verbannt werden. Das überzogene Sicherheitsbestreben betrifft die Alpen und alle Spielformen des Bergsports, die ab sofort nicht mehr mit Risiko oder Unfallgefahr verbunden sein sollen. Eine Fehlentwicklung mit schwerwiegenden juristischen Folgen ist auf dem besten Wege das Hauptcharakteristikum der Alpinkultur vollständig zu ändern.

Das ist der Fehler von de Saussure
Die Gletscherspalte hatte ihn verschlungen und die Geschichte hätte da enden können, in diesem Sommer des Jahres 1800, wenn nicht ein Präfekt, ein Bergführer, ein Journalist und ein Bildhauer sich eingemischt hätten. Schlussendlich ein erstaunliches Theaterstück, in dem sich zu den Bergen Politik und Gefühlswelt gesellen.

Drama am Matterhorn
Vier Todesopfer. Das war der Tribut, der dem Matterhorn für seine Eroberung im Jahre 1865 gezollt wurde. Wie besessen von der eleganten Pyramide startete der Engländer Edward Whymper mehrmals Besteigungsversuche, bevor er sie bezwang. Ein Sieg und eine Tragödie, die in die Geschichte des Bergsteigens eingingen.

Der Berg hat Erbarmen
Grausam oder barmherzig ? Das Bild der Berge ist einmal dunkel, einmal voller Licht, abhängig vom Zufall und unseren Phantasien. Im Angesicht des hartnäckigen Mythos vom menschenfressenden Berg erhebt sich das lächelnde Gesicht eines wohl gesonnenen Berges. Eine kleine und exemplarische Darstellung mit Hilfe des flüchtig skizzierten Portraits eines außergewöhnlichen Bergführers.

Zum Schutz der (in Gefahr befindlichen) Reisenden
Schutzengel wachen schon immer über die Pässe der Alpen. Die Schutzgottheiten der Antike wichen einer Handvoll Schutzheiliger während die Hospize und Hütten die Reisenden aufnahmen. Angesichts der Gefahren der alpinen Unternehmungen setzte sich so eine Tradition der Gastfreundschaft im Laufe der Jahrhunderte fort.

Der Claps de Luc
Ein gigantischer Bergsturz im 15. Jahrhundert veränderte eine kleine Region der Drôme unwiderruflich. Die malerische Landschaft des Claps de Luc zeugt von dieser Katastrophe, welche die Dörfer und Felder im Wasser ertränkte. Heute ist die Gegend bei Malern und Touristen sehr beliebt. Leben und Tod eines alpinen Sees.

Das Phantom der Bedrohung
Permafrostböden kommen nicht einzig und allein in den arktischen Breiten vor. Vielmehr besteht ein Großteil des alpinen Hochgebirges aus diesem permanent gefrorenen Boden. Seine Bedeutung als Ursache für Naturkatastrophen ist nunmehr gut bekannt und könnte im Rahmen der aktuellen Klimaveränderung eine beachtliche Bedrohung darstellen.

Chronik eines angekündigten Todes
«  Die Tragödie am Gletscher„ So der Titel in Paris-Match im Spätsommer 1965. Auf der Baustelle eines Staudammes in der Schweiz starben 88 Bauarbeiter, erschlagen von tonnenschwerem Eis. Und dennoch war das Drama vorhersehbar. Die ständig einsturzgefährdeten Gletscherfronten sind seither unter strenger Beobachtung.

Die Weissagung
Wenn sich auch der Tag des 23. Oktober 2006 (jeder erinnert sich, dass es ein Montag war) natürlich in jedes Gedächtnis eingraviert hat, so ist es immer noch schwierig, zu erklären, was sich an diesem Tag wirklich ereignet hat. Natürlich nicht, was die Tatsachen betrifft ; und auch nicht, was die Schäden betrifft, diese gehen ins Unermessliche. Aber was die Interpretation betrifft, denn die wenigen vernünftigen Köpfe die noch verblieben sind sind in den Untergrund verbannt. Darüber hinaus ist es fast unmöglich, verlässliche Zeugenberichte über Jean Martinoux zu erhalten : Seine Anhänger haben das wirkliche Leben eines im großen und ganzen normalen menschlichen Wesens durch eine Heiligenlegende voller Sagen ersetzt. Eine Novelle von Sylvain Jouty.

Die Gebirgsstädte
Sind die Gebirgsstädte etwas besonderes ? Nicht unbedingt. Wenn sie auch mit speziellen Bedingungen konfrontiert sind wie beispielsweise dem Relief, so sind auch sie immer mehr den Mechanismen der globalisierten Wirtschaft unterworfen. Als da wäre : übermäßige Suburbanisierung und Konkurrenz mit den großen Metropolen europäischer Dimension. Die Zukunft muss man sich ausdenken. Mit viel Phantasie.

Der gelbe Kreuzzug
Vor 70 Jahren durchquerten Künstler, Mechaniker, Ethnologen, Schriftsteller und Ingenieure Asien mit dem Auto. Man glaubte alles über dieses sagenhafte Abenteuer zu wissen. Dennoch macht das schöne Buch (erschienen in den éditions Glénat), Lust, mehr darüber zu erfahren. Ein spannender und sehr schön dokumentierter Bericht ergänzt mit größtenteils bisher unveröffentlichten kolorierten Photos. Einen Auszug finden Sie in Alpes d’ailleurs.

Vom Gold in Pulverform
Die Milch von Guigoz machte Generationen von Babys glücklich. Wir verdanken sie einem Walliser Industriellen. In der Greizer Gegend angesiedelt gelang es Maurice Guigoz, dieses Manna der Alpen zu Pulver umzuwandeln und er bediente sich geschickt aller Techniken einer in Entstehung befindlichen Werbewirtschaft.

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