L’Alpe 30 : olympische spuren

Übersetzung : Alexandra Orgaz

L’Alpe ist die erste Zeitschrift, die sich ausschließlich dem alpinen Kulturerbe Europas widmet, und wendet sich an eine Leserschaft, die ihren Wissenshorizont erweitern und hinterfragen möchte. Ihr Ziel : über Sprachbarrieren hinweg informieren. Als Forum für Entdeckungen und Begegnungen richtet L’Alpe das Augenmerk auf die Menschen, die sich zwischen Donau und Rhône einem einzigartigen Lebensraum angepasst haben. L’Alpe weist sowohl Merkmale eines Buches als auch eines Magazins auf : Auf der einen Seite enthält L’Alpe Beiträge renommierter Autoren zu einem thematischen Schwerpunkt, die sich durch analytische Klarheit und ein hohes Niveau auszeichnen. Auf der anderen Seite erscheint L’Alpe in vierteljährlichen Abständen und bietet so hinreichend Raum für Diskussionen. Auch die vielseitige Illustration, die journalistische Neugier und der didaktische Ansatz sind Kennzeichen eines anspruchsvollen Magazins. Obwohl L’Alpe sich auf ein solides Faktenwissen stützt, erhebt die Zeitschrift keinen wissenschaftlichen Anspruch ; Geschichte, Geographie, Archäologie und Ethnologie dienen als Rahmen, um Spuren und Zeugnisse, welche die Menschen im Alpenraum hinterlassen haben, richtig einordnen zu können. Doch L’Alpe wendet den Blick nicht nur in die Vergangenheit, sondern ist auch offen für Diskussionen über die Zukunft der Alpen und der Gebirgsregionen in aller Welt.

Wettkampf statt Kampf
Die fünf Olympischen Ringe sollen ein „internationales Symbol  » werden, so Pierre de Coubertin im Jahre 1913. Eine „leichte, schillernde, munter im Wind flatternde  » Flagge, die das Gemetzel des unmittelbar bevorstehenden Ersten Weltkrieges zwar nicht verhindern können, doch die Hoffnung auf eine vereinte, friedliche Welt verkörpern.

Fabula rasa
Vom antiken Olympia bis zu den ersten Winterspielen in Chamonix 1924 führte ein langer Weg voller Ideale… der mit Stolpersteinen gepflastert und von erbitterten Kämpfen begleitet war. Die wahre, unbekannte Geschichte der Olympischen Spiele.

Olympische Ideale
im Wandel der Jahrhunderte
Gleichheit und Brüderlichkeit : zwei republikanische Werte die sich ebenfalls auf den olympischen Gedanken übertragen lassen. Die Wiederbelebung der Olympischen Spiele, bereits 1797 von humanistischen Pädagogen propagiert, ist den demokratischen, erzieherischen und kulturellen Idealen der Aufklärung zu verdanken. Durch sie erlangte die Olympiade eine Bedeutung, die über den einfachen sportlichen Wettkampf hinausgeht.

Olympia in den Alpen
Die bis dato unveröffentlichte Karte sämtlicher Bewerber- und Austragungsorte der Olympischen und Paralympischen Winterspiele im Alpenraum. Ergänzt wird sie durch eine Weltkarte der Kandidaten- und Gastgeberstädte der Winterolympiade, die Erstaunliches zutage fördert.

Portfolio : Ein Tänzchen gefällig ?
Die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Albertville wird niemand so schnell vergessen. Zu verdanken ist dies der überschäumenden Kreativität von Philippe Decouflé und Philippe Guillotel – zweier junger, damals noch mäßig bekannter Künstler, die mit Wonne den konventionellen Rahmen sprengten, in dem sich diese Darbietung normalerweise abspielt.

Bretter,
die den Sieg bedeuten
In kaum mehr als hundert Jahren haben Material und Technik des Skis eine rasante Entwicklung vollzogen. Skifahren, einst lediglich Mittel zur Fortbewegung im Schnee, ist heute ein Freizeitsport, der Spiel, Spaß und Leistung miteinander verbindet. Eine Revolution, die den olympischen Athleten viel verdankt.

Eis ist nicht gleich Eis
Eislaufen, Bobrennen, Rodeln, Eishockey und Curling sind die olympischen Disziplinen, die auf dem Eis ausgetragen werden. Wie beim Skifahren waren Material und Technik ausschlaggebend für die Entwicklung dieser Sportarten – doch nicht weniger entscheidend ist seit jeher die Qualität der Eisfläche, auf der die Sportler antreten.

Nicht jeder Hang
macht einen Berg
Ein scheinbarer Widerspruch, den diese scharfsichtige Analyse jedoch untermauert : Einst ein strenger Rahmen für das mühevolle Leben der Bergbewohner, sind die Berghänge heute nur mehr Schauplatz für die Freizeitaktivitäten der Städter. Gipfel dieser Entwicklung sind die Olympischen Spiele – eine Umkehr der Werte, durch die die Bergwelt zur Kulisse degradiert wird.

Olympiade im Bau
An der olympischen Infrastruktur der Winterspielorte waren stets die großen Linien der architektonischen Entwicklung abzulesen. Von der Errichtung eleganter Luxushotels in Chamonix über die Entstehung eines kompletten Wintersportortes in Squaw Valley bis hin zu den Baumaßnahmen in Sestriere spiegelt sie ein Jahrhundert alpiner Baugeschichte wider.

Hinter den Kulissen
Als Gleichung mit mehreren Unbekannten ist die Verwaltung eines Wintersportortes zu einem Drahtseilakt geworden. Sie muss der gesellschaftlichen Entwicklung Rechnung tragen und gleichzeitig touristische Belange mit den Alltagsbedürfnissen der Menschen vor Ort vereinbaren.

Körper und Geist
Nur wenige Schriftsteller haben ihre Faszination für den Sport, seine Leistungen und seine Athleten zum Ausdruck gebracht. Hier eine kleine Blütenlese der Texte, die Jahrhunderte nach den Oden des griechischen Dichters Pindar sportliche Aktivitäten und olympische Heldentaten feiern – oder in Frage stellen.

Kunst plakativ
Tausende von Plakaten hat Michel Couasnon gesammelt, liebevoll restauriert, auf Leinwand aufgezogen und gerahmt. Sie bilden die Summe der Beziehungen zwischen Kunst und Olympischem Geist. Ein wahrer Schatz, der eines Museums würdig wäre – präsentiert vom Sammler selbst.

Sport und Kultur
In Albertville versucht der museographische Rundgang im Maison des Jeux Olympiques d’Hiver die komplexen Beziehungen zwischen Wintersport, Bergwelt und der Olympischen Bewegung zu entschlüsseln. Auf dem Programm stehen ein historischer Exkurs, eine fotografische Momentaufnahme von 1992 und sehr interessante Sonderausstellungen.

Turin und seine Winterspiele
Im Februar 2006 wird Turin Olympische Stadt. Eher ungewöhnlich, dass eine europäische Millionenstadt, die so weit entfernt von den Orten des alpinen Geschehens liegt, die Olympischen Winterspiele veranstaltet. Doch das Piemont hatte immer schon eine sehr vielschichtige Beziehung zu seinen Bergen.

Für einen freien Geist
in einem sportlichen Körper
Auch wenn Behinderte jahrzehntelang von den Olympischen Spielen ausgeschlossen wurden, so sind Sport und Handicap doch zwei Seiten ein und derselben Medaille. Paradox, dass der Kult um den perfekten Körper das olympische Ideal der Gleichheit über so lange Zeit verdrängen konnte. Heute hat sich die olympische Bewegung durch die Integration behinderter Athleten zwar den Unterschieden geöffnet… doch nicht unbedingt der Andersartigkeit.

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