L’Alpe 35 : bergkino

Übersetzung : Alexandra Orgaz

L’Alpe ist die erste Zeitschrift, die sich ausschließlich dem alpinen Kulturerbe Europas widmet, und wendet sich an eine Leserschaft, die ihren Wissenshorizont erweitern und hinterfragen möchte. Ihr Ziel : über Sprachbarrieren hinweg informieren. Als Forum für Entdeckungen und Begegnungen richtet L’Alpe das Augenmerk auf die Menschen, die sich zwischen Donau und Rhône einem einzigartigen Lebensraum angepasst haben. L’Alpe weist sowohl Merkmale eines Buches als auch eines Magazins auf : Auf der einen Seite enthält L’Alpe Beiträge renommierter Autoren zu einem thematischen Schwerpunkt, die sich durch analytische Klarheit und ein hohes Niveau auszeichnen. Auf der anderen Seite erscheint L’Alpe in vierteljährlichen Abständen und bietet so hinreichend Raum für Diskussionen. Auch die vielseitige Illustration, die journalistische Neugier und der didaktische Ansatz sind Kennzeichen eines anspruchsvollen Magazins. Obwohl L’Alpe sich auf ein solides Faktenwissen stützt, erhebt die Zeitschrift keinen wissenschaftlichen Anspruch ; Geschichte, Geographie, Archäologie und Ethnologie dienen als Rahmen, um Spuren und Zeugnisse, welche die Menschen im Alpenraum hinterlassen haben, richtig einordnen zu können. Doch L’Alpe wendet den Blick nicht nur in die Vergangenheit, sondern ist auch offen für Diskussionen über die Zukunft der Alpen und der Gebirgsregionen in aller Welt.

Die siebte Kunst im siebten Himmel
Sie sind Akteure und Bühne zugleich – in einer ganzen Reihe von Filmen spielen die Alpen eine Glanzrolle. Als Schauplatz intimistischer Dramen oder spektakulärer Heldentaten, tragen sie seit einem Jahrhundert bald in realistischer, bald in poetischer oder symbolischer Färbung zur Magie des Kinos bei.

Der Berg ruft
Mit einem Kurzfilm aus dem Jahre 1905 geht der Lichtbildpionier Félix Mesguich in die Geschichte des Kinos ein. Als Kameramann der Brüder Lumière durchstreift er die Welt mit seinem Apparat und hält seine Abenteuer in einem Buch fest (Tours de manivelle, Grasset-Verlag, 1933). Ein Kapitel berichtet über seine ersten Dreharbeiten in den Alpen. Auszüge.

Berge plakativ
Bewegend oder lustig, spektakulär oder zurückhaltend, deftig oder konventionell – Filmplakate ziehen alle Register unserer Fantasie. Ergänzt durch eine Flut verschiedenster Publikationen wie Werbebroschüren oder Fotoromane, zeugen sie von der Entwicklung, die unser Bild von den Alpen im Laufe der hundertjährigen Jahren Kinogeschichte genommen hat.

Schwarz und weiß : eine manichäische Welt
Der Bergfilm, ein urdeutsches Genre, entstand in den 20er Jahren aus einer konservativen, ja nationalistischen Ideologie. Das Gebirge ist hier Ort der Errettung und erstrahlt in makellosem Weiß, während die Symbole der Finsternis an seinem Fuße auftauchen : die Verderbtheit der Täler gegen die Reinheit der Berge.

Made in Hollywood
Amerikanische Filmemacher haben eine paradoxe Beziehung zu den Alpen. Verzaubert von ihrer Natur, bleiben sie ihrem Wesen jedoch meist fremd. Abgesehen von wenigen Ausnahmen dient die Gebirgswelt nur als Kulisse für opulente Filme, ohne wirklich am Geschehen teilzunehmen. Ausflug in die Höhen und Niederungen des amerikanischen Bergfilms.

Bollywood in Lederhosen
Die Alpen sind ein ideales Dekor für die Filme der indischen Traumfabrik Bo(mbay)llywood… Schweizer Chalets und Tiroler Gletscher in friedlicher Eintracht mit Saris und Turbanen bringen in die Heime von mehreren Millionen Zuschauern ein Hauch von Exotik und Romantik.

Der weiße Rausch
Kann der Berg in der Fiktion zum Protagonisten werden ? Zu einer unausweichlichen Gegenwart, die Handlungen und Gefühle beeinflusst ? Mal Brautschleier, mal kostbarer Pelz, festlicher Kokon, Serienmörder oder Leichtuch, präsentiert sich der Berg hier in all seinen Gewändern. Kleine Rückblende auf seine verschiedenen Rollen, ohne Anspruch auf Vollkommenheit.

007 : der Spion, der Ski fuhr
James Bond hat seine Vorliebe für die Berge nie geleugnet. In den Spionagefilmen dienen sie nicht nur als prächtige Kulisse und Abenteuerspielplatz, sondern auch als eisbewehrter Spiegel einer Gesellschaft im Wandel. Zum Kinostart von „Casino Royale  » Zoom auf den Spion, der die Gipfel liebte…

Lila Kühe
Eine der beliebtesten Kulissen der Werbebranche sind die Alpen. Glorifiziert, ausgebeutet und verfälscht, konzentriert sich in ihrer Darstellung das Beste und das Schlechteste unserer Kommunikationsgesellschaft. Werbeslogans aus mehreren Jahrzehnten, die Kultstatus erlangten oder total in Vergessenheit gerieten.

Und sie drehen doch
Ruhe… Film ab !… Man braucht keine profunden Kenntnisse der kinematographischen Technik zu besitzen, um sich vorstellen zu können, dass Dreharbeiten im Gebirge nicht gerade unter entspannten Bedingungen stattfinden. Gipfeltreffen.

Zeitzeugnisse im Fokus
Mehr noch als Spielfilme sind Dokumentar- und Familienfilme fragile Zeugnisse der Zeitgeschichte. Recht spät wurden sich einige Institutionen dessen bewusst und begannen diese alpinen Archive zu sammeln. Nun müssen sie sich dem Problem stellen, die Filme zu konservieren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

In den Alpen
Eine Ausstellung im Kunsthaus Zürich zeigt, wie die Alpen von Wissenschaftlern, Künstlern und Reisenden ins Bild gesetzt werden. Das Thema ist beileibe nicht neu, wird hier aber unter interessanten Gesichtspunkten neu beleuchtet. Werke von Winston Churchill, Gustave Doré, Jean-Luc Godard und Jacques-Henri Lartigue.

Navigation am Berg
Das geographische Profil des Festlands war stets ein wichtiger Orientierungsfaktor für Seefahrer. Auf ihren Forschungsreisen versuchten die Kartographen, die Erhebungen hinter dem Küstenstreifen festzuhalten – so fanden die Berge Eingang in die abenteuerliche Erstellung der Seekarten. In seinem beeindruckenden Buch Océans de papier (kürzlich bei Glénat erschienen) macht uns Olivier Le Carrer mit dieser unbekannten Facette der Meereskartographie bekannt.

Die schöne Nachbarin
Werke der Bildenden Kunst, Fotografie, Musik, Kino, Literatur, Theater und Tanz stehen auf dem Programm eines breit angelegten künstlerischen Austausches zwischen der Schweiz und der Region Rhône-Alpes. Startschuss ist im Januar 2007 in Lyon, wo sich die Veranstaltungen über das ganze Jahr hinziehen werden. Eine gute Gelegenheit, um sich davon zu überzeugen, dass die Schweiz zahlreiche Talente internationalen Formats hervorbringt.

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