L’Alpe 41 : Bergseen

Übersetzung : Christiane Krieger

L’Alpe ist die erste Zeitschrift, die sich ausschließlich dem alpinen Kulturerbe Europas widmet, und wendet sich an eine Leserschaft, die ihren Wissenshorizont erweitern und hinterfragen möchte. Ihr Ziel : über Sprachbarrieren hinweg informieren. Als Forum für Entdeckungen und Begegnungen richtet L’Alpe das Augenmerk auf die Menschen, die sich zwischen Donau und Rhône einem einzigartigen Lebensraum angepasst haben. L’Alpe weist sowohl Merkmale eines Buches als auch eines Magazins auf : Auf der einen Seite enthält L’Alpe Beiträge renommierter Autoren zu einem thematischen Schwerpunkt, die sich durch analytische Klarheit und ein hohes Niveau auszeichnen. Auf der anderen Seite erscheint L’Alpe in vierteljährlichen Abständen und bietet so hinreichend Raum für Diskussionen. Auch die vielseitige Illustration, die journalistische Neugier und der didaktische Ansatz sind Kennzeichen eines anspruchsvollen Magazins. Obwohl L’Alpe sich auf ein solides Faktenwissen stützt, erhebt die Zeitschrift keinen wissenschaftlichen Anspruch ; Geschichte, Geographie, Archäologie und Ethnologie dienen als Rahmen, um Spuren und Zeugnisse, welche die Menschen im Alpenraum hinterlassen haben, richtig einordnen zu können. Doch L’Alpe wendet den Blick nicht nur in die Vergangenheit, sondern ist auch offen für Diskussionen über die Zukunft der Alpen und der Gebirgsregionen in aller Welt.

Von Ufer zu Ufer
Auf dem Genfer See plätschern helvetische und französische Wellen im Einklang… Sind diese Wässer, die sich über eine unsichtbare Grenze hinweg vermengen, nicht Sinnbild für die Begegnung mit dem Fremden und für den Reichtum, der durch den Austausch entsteht ? Die erhabene Schönheit dieses Sees, der die beiden Länder trennt und eint, ließ einen Schriftsteller über Sinn und Essenz unserer Kulturlandschaften sinnieren.

Die (gute) Fee der Alpengewässer
Schon lange sind See- und Bachforelle wegen des feinen Geschmacks ihres Fleisches hoch begehrt. Seit den Anfängen des Tourismus in den Alpen sagt man der Forelle zudem alle erdenklichen Bergtugenden nach. Noch heute ist es die Würze der Höhen schlechthin, die man beim Verzehr einer frischen Gebirgsforelle zu sich nimmt … und zwar ungeachtet ihrer tatsächlichen Herkunft. Doch welcher Art die Forelle spielt keine Rolle, ist man erstmal auf den Geschmack der Alpen gekommen !

An die Riemen,
Ihr Gipfelstürmer
Das Meer und das Gebirge zusammenbringen… Eine Vision, die den Club Alpin Français und Club Nautique de Nice 1911 dazu bewog im Departement Alpes-Maritimes mithilfe einer neuartigen Form des Bergsports eine verblüffende Werbeaktion zu starten : ein Ruderwettbewerb im Bergsee von Rabuons !

Seefeuer
Eine bunte Palette von Markierungszeichen weist auf Molen, Inseln und Gefahren des Genfer Sees hin. Weil auch dieser Ozean im Taschenformat seine Zornesanwandlungen hat, leiten prunkvolle öffentliche Leuchtfeuer und alte private Positionslichter die «  Seeleute  » in den sicheren Hafen. Während seiner Streifzüge auf dem See hat Gilles Favez eine photografische Bestandsaufnahme dieser wenig beachteten Monumente gemacht, die seit Jahrzehnten die treuen Wächter des Sees sind.

Machenschaften zu Wasser
Der Schmuggel auf dem «  Seeweg  » zwischen dem Schweizer Kanton Tessin und Italien ist Eigenart einer jahrhundertealten lokalen Tradition. Um der Wachsamkeit der Zöllner zu entgehen, haben die Schmuggler von jeher großen Einfallsreichtum bewiesen. So haben sich hier die abenteuerlichsten Wasserfahrzeuge ein raffiniertes Katz- und Mausspiel geliefert… auf und unter Wasser !

Portfolio
Es darf gelacht werden !
Das in den Höhen des Schweizer Jura agierende humoristische Künstlerkollektiv Plonk et Replonk hat es sich zum Markenzeichen gemacht Bilder in fröhlichen Fotomontagen zu verfremden, die ins Absurde und Lächerliche spielen. Das Musée du Léman in Nyon (Kanton Waadt) hat ihnen Zugang zu seinen Archiven gewährt und sich für die Dauer einer Ausstellung auf ihr amüsantes Spiel eingelassen. Die Gelegenheit die «  Parallel- und Perpendikularwelten  » zweier schöpferischer Ikonoklasten zu entdecken !

Resonanzwellen
Den Großteil seines Werks komponierte Olivier Messiaen, dessen Geburtstag sich dieses Jahr zum hundertsten Mal jährt, in der Abgeschiedenheit seines am Laffrey-See gelegenen Hauses in Petichet, in der Matheysine (Departement Isère). Inspiration waren ihm hier nicht nur der Gesang der Vögel und die malerischen Landschaften des Dauphiné sondern auch Musik und Farbenspiel des nahen Wassers.

Süßwassermatrosen
Allen Spöttern zum Trotz, die Schweiz verfügt über eine eigene Flotte… Angesichts der großen Flüsse und Seen, die als natürliche Grenzen fungieren oder im Landesinneren Zugänge und Invasionsmöglichkeiten schaffen, ist das auch nicht weiter verwunderlich. Seit dem Zweiten Weltkrieg wacht eine eigene militärische Einheit auf den Schweizer Gewässern über die Sicherheit der Landesgrenzen.

O lago mio !
Auch wenn die Zahl der Fischer stetig sinkt, das Fischen auf italienischen Seen hat Tradition. Wer heute noch vom Fischfang leben will, muß sich allerdings den veränderten Gegebenheiten von Umwelt und Nachfrage anpassen. Abseits der Massen und der Hektik des modernen Lebens gewährleisten die pescatori, dass das Knowhow ihrer Vorväter und eine jahrhundertealte Kultur des Fischfangs nicht verloren gehen.

Nicht sexy genug, unsere Berge ?
Mangelndes Interesse am Alpinsport bei Jugendlichen, Konkurrenz mit anderen Reisezielen, sinkende Besucherzahlen… Wecken die Berge keine Träume mehr in uns ? Jetzt, da das goldene Zeitalter der Berge als Ort der Erholung vorbei zu sein scheint, stellt sich folgende Frage : wie kann man den jüngeren Generationen dieses von ihnen so schmählich mißachtete Universum näher bringen ? Die Antwort auf diese Frage ist für die Zukunft des Alpentourismus entscheidend.

Die ersten Hirten in den Alpen
Vor 7500 Jahren entdeckten die ersten Herden gerade erst domestizierter Schafe, Ziegen und Kühe das schmackhafte Gras der Almen… Es war eine Art Kulturrevolution, als der Mensch in der Neusteinzeit vom Jäger- und Sammlertum zu Ackerbau und Viehzucht überging und sich so zum Herren über die Natur erhob, was unsere Gesellschaften nachhaltig prägen sollte. Unter Berücksichtigung neuester archäologischer Funde widmet sich eine Ausstellung des Musée Dauphinois den ersten Schritten der alpinen Hirtenkultur zwischen Vorgeschichte und Antike.

Holzwege
Das Greyerzer Land ist berühmt für seinen Käse, lebt aber auch von seinen Wäldern. Im 19. Jahrhundert boomt der Handel mit dem Holz dieser im Kanton Freiburg gelegenen Region, der Jahresschlag wird per Flößerei innerhalb der Schweiz und bis nach Frankreich hinein transportiert. Allerdings nicht ganz ohne Kollateralschäden. Der Siegeszug der Eisenbahn gegen Ende des Jahrhunderts läßt die massive Nutzung dieses Transportweges stocken und eröffnet so einem wichtigen Sektor der lokalen Wirtschaft neue Perspektiven.

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