L’Alpe 44 : Umkämpfte Berge

Wozu eigentlich noch Gebirgsjäger ?
Gebirgstruppen in den Tropen und Fallschirmjäger der Marine im afghanischen Bergland ! Verkehrte Welt (des Militärs)… Seit mehreren Jahrzehnten scheint der Elitekorps, um es vorsichtig auszudrücken, in den Hintergrund gerückt zu sein. Sein Image ist angeschlagen, und was einst seine Stärke war, ist ihm heute im Weg. Ein Bericht über die streitbaren Alpinisten und ihre Krise.

Bergbewohner und Krieger
Vor hundertzwanzig Jahren wurden in Frankreich die ersten Gebirgsjägerbataillone formiert. Diese Elitetruppen, die sich einem unerbittlichen Härtetraining unterziehen mussten, waren an allen Kämpfen der beiden Weltkriege beteiligt. Doch die Geschichte ist launisch, das moderne Militärwesen scheint sie aufs Abstellgleis schieben zu wollen…

An der Winterfront
Von 1915 bis 1918 standen sich im Hochgebirge in den Ostalpen italienische Truppen denen der Donaumonarchie in einem erbitterten Kampf gegenüber. Von den Gipfeln der Dolomiten bis zum Karsthochland in Julisch Venetien mussten sich die Kämpfenden jedoch noch einem weiteren furchterregenden Gegner stellen : dem Winter, wie zahlreiche Briefe und Tagebucheinträge der Soldaten des Trentino belegen, das damals noch österreichisches Staatsgebiet war.

Vercors.
Zwei Gewichte, zwei Erinnerungen
Ein persönlicher Bezug zu den Bergen, das Teilen einer Erinnerung, eines einschneidenden Erlebnisses, einer tiefgreifenden Erfahrung – das war das Anliegen unserer Ausgabe zum zehnjährigen Jubiläum unseres Magazins. Aus diesem besonderen Blickwinkel heraus sind so zahlreiche Artikel entstanden, dass wir sie nicht alle in unserer Jubiläumsausgabe unterbringen konnten. In « Mon Alpe » wollen wir daher nach und nach den Raum für individuelle, „verrückte“ und beunruhigende Sichtweisen schaffen. In dieser Ausgabe finden Sie die Alpen, wie sie Jean Serroy sieht…

Der Mann mit der rebellischen Mine
Ein kleiner Typ aus dem Hintergrund beleuchtet die Große Geschichte mit einigen wenigen nüchternen aber kraftvollen Strichen. Jacques Barré, genannt Abdon, der seit 1943 bei den Partisanen in der Dauphiné kämpfte, skizzierte regelmäßig den Alltag und die Kämpfe seiner Gefährten der Résistance. Ein sehr persönlicher und kostbarer Einblick.

Feuertaufe im Val d’Aoste
Im Juni 1940 erklärt Italien Frankreich den Krieg. Mario Rigoni Stern, der bei den Gebirgsjägern von Aosta im Einsatz steht, ist gerade einmal achtzehn Jahre alt. Dies ist der Beginn eines blutigen Kampfes, der ihn bis ins tiefste Russland tragen wird : grauenerregende Jahre, die der Autor in mehreren seiner Werke verarbeiten wird. Sein Buch Quota albania beginnt mit einem Bericht über die ersten Scharmützel an der Grenze – ein Vorgeschmack auf die Hölle, die den jungen Kaporal in den eisigen Bergen Albaniens erwartet. Ein Auszug.

Wenn sich Militärs und Schäfer in die Wolle geraten…
Die Hochebene von Canjuers in den provenzalischen Voralpen ist seit vierzig Jahren der größte Truppenübungsplatz Europas. Sehr zum Leidwesen der Einheimischen und ihrer Herden, die, sozusagen manu militari, einfach enteignet wurden. Heute koexistieren Schafe und Panzer mehr recht als schlecht. Krieg und Frieden unter Schafen.

Praktisch
Eine neue Rubrik des Magazins L’Alpe : Auf diesen Seiten finden Sie Anhaltspunkte, anhand derer Sie das Thema der Ausgabe sozusagen vor Ort erforschen können. Diesmal folgen Sie den Spuren, die der Erste Weltkrieg in den Ostalpen hinterlassen hat, und Sie treten in die Fußstapfen der Partisanen im Vercors (Departement Isère).

Die Schweiz aus ungewohnter Perspektive
Mit spitzer Feder entwirft Victor Tissot, der Autor dieses 1888 veröffentlichten Werkes, das schonungslose Bild einer Schweiz, die sich schamlos dem meistbietenden feilhält. Während sich die Besucher im Oberland dicht an dicht drängen, führt er neugierige Reisende fort von jenen Touristen, deren Portrait er mit Vitriol zeichnet. Mit diesen Seiten startet eine neue Serie von Textveröffentlichungen aus der reich bestückten Sammlung alter Werke des Musée Dauphinois.

Portfolio : Uli Wiesmeier – Jenseits des Dekorativen
Der deutsche Fotograph entwirft eine düstere Vision der Berge, indem er mit einer Reihe stereotyper Alpenklischees aufräumt. Das Ergebnis : ein paar erstaunliche Bilder und die Überzeugungskraft des Absurden, das unsere Beziehung zu diesem zum Konsumgegenstand erhobenen Universum in Frage stellt.

Alpen fernab : das verlorene Kind des Pazifiks
Der Mont Puke ist ein französischer Gipfel… Er erhebt sich etwa zwanzigtausend Kilometer von den Alpen entfernt aus den Tiefen des pazifischen Ozeans ! Mit seinen 524 Metern ist er die höchste Erhebung der Insel Futuna in Polynesien und der Held einer amüsanten Geschichte von Walen und Schildkröten. In der üppigen Vegetation den Gipfelweg zu finden ist ein lohnendes Abenteuer. Denn aus der Höhe dieses isolierten Stückchens Erde hat man wahrlich einen überragenden Blick auf die Welt !

Jean Achard, ein Landschaftsmaler
Das Musée Hébert (Departement Isère) lüftet das Geheimnis um diesen Künstler (1807-1884) – dem einzigen aus der Dauphiné der schon zu Lebzeiten seinen Platz in den Reihen eines Corot, Boudin oder Jonkgind fand. Achard gab sich nicht etwa mit einem regionalen Ruf zufrieden, er machte in Paris Karriere. Dennoch ist sein Einfluss auf die Malerei in den Bergen unbestritten. Diese Ausstellung, für die auch ein beachtlicher Begleitband erhältlich ist, lädt dazu ein, einen bedeutenden Landschaftsmaler (neu) zu entdecken.

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