L’Alpe 64 : Isère, Landschaft und Mensch

Übersetzung : Christiane Krieger

L’Alpe ist die erste Zeitschrift, die sich ausschließlich dem alpinen Kulturerbe Europas widmet, und wendet sich an eine Leserschaft, die ihren Wissenshorizont erweitern und hinterfragen möchte. Ihr Ziel  : über Sprachbarrieren hinweg informieren. Als Forum für Entdeckungen und Begegnungen richtet L’Alpe das Augenmerk auf die Menschen, die sich zwischen Donau und Rhône einem einzigartigen Lebensraum angepasst haben. L’Alpe weist sowohl Merkmale eines Buches als auch eines Magazins auf  : Auf der einen Seite enthält L’Alpe Beiträge renommierter Autoren zu einem thematischen Schwerpunkt, die sich durch analytische Klarheit und ein hohes Niveau auszeichnen. Auf der anderen Seite erscheint L’Alpe in vierteljährlichen Abständen und bietet so hinreichend Raum für Diskussionen. Auch die vielseitige Illustration, die journalistische Neugier und der didaktische Ansatz sind Kennzeichen eines anspruchsvollen Magazins. Obwohl L’Alpe sich auf ein solides Faktenwissen stützt, erhebt die Zeitschrift keinen wissenschaftlichen Anspruch  ; Geschichte, Geographie, Archäologie und Ethnologie dienen als Rahmen, um Spuren und Zeugnisse, welche die Menschen im Alpenraum hinterlassen haben, richtig einordnen zu können. Doch L’Alpe wendet den Blick nicht nur in die Vergangenheit, sondern ist auch offen für Diskussionen über die Zukunft der Alpen und der Gebirgsregionen in aller Welt.

Vom Paladru-See zu ARC-Nucléart

Dass Atome unser Erbgut nicht unbedingt schädigen müssen, davon zeugt das technologische Abenteuer von ARC-Nucléart in Grenoble. Das einzigartige Atelier für Restauration und Konservierung baut auf die Kreuzung interdisziplinärer Kompetenzen. Ursprünglich von einem Physiker gegründet, um die Sammlungen der Region zu bewahren – darunter die Funde aus den Tiefen des Paladru-Sees -, hat es sich heute in der Welt einen Ruf für seine Kühnheit und seinen Erfindungsreichtum erworben.

lalpe-64-03Caius Iulius Pacatianus : Der Gallier, der das Vertrauen der Römer gewann

Aus der Kleinstadt Vienne an den Ufern des Rhône, einst die Hauptstadt von Gallia Transalpina, ist eine außerordentliche Persönlichkeit hervorgegangen. Diesen Allobrogen sollte eine brillante Karriere als militärischer Berater des römischen Kaisers bis in den Orient und nach Afrika führen. Ein ungewöhnliches Schicksal

Lesdiguières in seinem Palast in Vizille

Der Alpenfuchs. So nannte man den Konnetabel de Lesdiguières bereits zu seinen Lebzeiten. Als einer der großen Kriegsherren des Königreich Frankreich in der Zeit der Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert hätte er in der Provinz Dauphiné, die er so tiefgreifend verwandelt hat, wahrlich mehr Anerkennung verdient !

Schön und rebellisch ?

Das Departement Isère als Nährboden für soziale Innovation ? Angeblich weht hier ein revolutionärer, widerständlerischer, militanter Geist. Doch trotz gelegentlicher Pioniertaten muss man dieses Bild doch diffenrenzierter sehen. Ordnungsruf in Form eines historischen Blitzlichts auf Mythos und Wirklichkeit.

Der Vercors von Jean Prévost

Den Widerstandskämpfer kennt man auch unter dem Namen Capitaine Goderville. Weniger bekannt ist, dass Jean Prévost, der von den Nazis am Fuße des Vercors ermordet wurde, auch ein brillanter Journalist und ein leidenschaftlicher Literaturwissenschaftler war, ein fundierter Kenner des aus Grenoble stammenden Schriftstellers Stendhal, aber auch der Entdecker von Saint-Exupérry. Ein Porträt.

Monuments (Wo)man : Der andere Widerstand

George Clooney begegnet Rose Valland. Während der nationalsozialistischen Besatzungszeit trug die im Departement Isère geborene Konservatorin am Musée du Jeu de Paume maßgeblich zur Rettung zehntausender Kunstwerke bei. Cate Blanchett verkörpert sie auf der Leinwand : in Monuments Men, einem Film, der ab März 2014 in die Kinos kommt, Regie führte George Clooney.

Wie ein Phönix aus der Asche…

Gleich zweimal war die mittelalterliche Abtei St. Antoine im Herzen des Plateau de Chambaran Gegenstand besonderer Anstrengungen, die ihr Überleben sichern sollten. Und das verdankt sie dem Kampfgeist folgender beiden Männer : Étienne Galland, einem Geistlichen aus der Zeit der Aufklärung, und dem Schriftsteller Prosper Mérimée in seiner Funktion als oberster französischer Denkmalschützer.

Berlioz : Isère fantastique 

Haben Genies Wurzeln ? Über dem Lobgesang auf den universellen Charakter ihres Werkes und insbesondere über dem Versuch dieses auf möglichst akademische Weise zu erforschen vergisst man gern, dass auch diese Wunderkinder irgendwo geboren wurden. Was die Musiker betrifft, so sind sie in einer Landschaft aus Klängen groß geworden, deren Spuren sich in ihren Kompositionen wiederfinden. Zu beobachten am Beispiel der Symphonie fantastique.

Das Licht malen

Die Landschaften im Norden des Departement Isère boten den Künstlern des 19. Jahrhunderts eine neuartige Quelle der Inspiration. Corot, Courbet, Daubigny und vor allem Auguste Ravier, einer der Vorreiter des Impressionismus – sie alle haben ihre Staffelei zwischen Crémieu und Morestel aufgestellt.

Tourismus und Kultur(en)

Mehr noch als andernorts in den Alpen hat die wirtschaftliche Entwicklung im Departement Isère – insbesondere mit der Erfindung der Wasserkraft – Verbindungen zwischen den Tälern und dem Hochgebirge geknüpft. Doch auf kultureller Entdeckungsfahrt gelangt man in diesen Breiten noch auf ganz andere Gebiete, die von der Genialität derer zeugen, die hier geboren wurden oder sich hier niedergelassen haben.

Industriestadt auf Erfolgskurs

Der Ballungsraum Grenoble wurde kürzlich durch das US-amerikanische Magazin Forbes auf den fünften Rang der weltweit innovativsten Städte gehoben. Tatsächlich ist dies eines der Bilder, derer man sich am häufigsten bedient, um die Attraktivität des Standorts hervorzuheben. Nur wenige wissen jedoch um die Ursprünge dieses Images und um die Wirklichkeit, die sich dahinter verbirgt.

Wer hat das Skifahren erfunden ?

Die Belledonne soll der Schauplatz erster Skiversuche in Frankreich gewesen sein. Und das bereits 1878, wenn man Henri Duhamel glauben will, der sich (wenn auch erst dreißig Jahre später) als Pionier des neuen Sports darstellt. Doch, mag dieser Mann mit den vielen Gesichtern auch die Geschichte neu schreiben wollen, er ist und bleibt ein authentischer Entdecker.

Portfolio : erste Autochrome des Oisans

Der Arzt und Fotograph Henri Bussillet war ein Freund von Auguste Lumière, dem Erfinder der Farbfotographie. Vor mehr als 100 Jahren versuchte er sich an den ersten Autochromplatten, auf denen er die Menschen und Landschaften des nach La Bérarde führenden Tals festhielt.

Petzl : von den Höhlen in die Senkrechte

Die Chartreuse als Spielfeld. Damit nimmt die Erfolgsgeschichte des renommierten Herstellers von Bergausrüstung ihren Anfang. Von der Leidenschaft des Firmengründers, Fernand, für die Höhlen der Dent de Crolles über akrobatische Arbeitseinsätze und Bergrettung bis zu den beeindruckenden Westamerikanischen Steilwänden – der Werdegang eines tief mit seinem Boden verwurzelten Unternehmens.

Praktisch

Das Departement Isère bietet eine Fülle hochwertiger Museen. Wir haben uns hier diejenigen herausgepickt, die mit den Artikeln dieser Ausgabe in Zusammenhang stehen.

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