L’Alpe 66 : Exzentriker, Spinner und andere Träumer…

Übersetzung : Christiane Krieger

L’Alpe ist die erste Zeitschrift, die sich ausschließlich dem alpinen Kulturerbe Europas widmet, und wendet sich an eine Leserschaft, die ihren Wissenshorizont erweitern und hinterfragen möchte. Ihr Ziel  : über Sprachbarrieren hinweg informieren. Als Forum für Entdeckungen und Begegnungen richtet L’Alpe das Augenmerk auf die Menschen, die sich zwischen Donau und Rhône einem einzigartigen Lebensraum angepasst haben. L’Alpe weist sowohl Merkmale eines Buches als auch eines Magazins auf  : Auf der einen Seite enthält L’Alpe Beiträge renommierter Autoren zu einem thematischen Schwerpunkt, die sich durch analytische Klarheit und ein hohes Niveau auszeichnen. Auf der anderen Seite erscheint L’Alpe in vierteljährlichen Abständen und bietet so hinreichend Raum für Diskussionen. Auch die vielseitige Illustration, die journalistische Neugier und der didaktische Ansatz sind Kennzeichen eines anspruchsvollen Magazins. Obwohl L’Alpe sich auf ein solides Faktenwissen stützt, erhebt die Zeitschrift keinen wissenschaftlichen Anspruch  ; Geschichte, Geographie, Archäologie und Ethnologie dienen als Rahmen, um Spuren und Zeugnisse, welche die Menschen im Alpenraum hinterlassen haben, richtig einordnen zu können. Doch L’Alpe wendet den Blick nicht nur in die Vergangenheit, sondern ist auch offen für Diskussionen über die Zukunft der Alpen und der Gebirgsregionen in aller Welt.

Mit den „Hippies“ des Monte Verità

Sie tanzten nackt auf dem Hügel, webten ihre eigenen Umhänge aus ungebleichter Baumwolle und ernährten sich von den Früchten ihrer Gärten. Im Jahr 1900 erfindet eine kleine Gemeinschaft in den Tessiner Alpen die Rückkehr zur Natur und Gegenkultur. Sechzig Jahre vor der Hippie-Bewegung ! Als Hochburg des alternativen Gedankens und Nährboden für Kreativität und Utopie sollte der Monte Verità zum Magnetpunkt für zahlreiche Künstler und Intellektuelle werden. Ein Zauberberg, den es zu entdecken gilt.

Neuschwanstein : Ein Alpenmärchen

Einem irren Wunschtraum Ludwig II entsprungen, erhebt sich das märchenhafte Schloss auf einem felsigen Gipfel der bayerischen Alpen. Gleich einer mittelalterlichen Utopie lässt das eigenwillige königliche Monument in seinen Gemäuern die alten germanischen Sagen lebendig werden. Zufluchtsort eines Souveräns, dem der Sinn mehr nach Luftschlössern stand als nach Macht…

lalpe-66-05Baquet macht einen Zirkus !

Jeder weiß um die facettenreiche Persönlichkeit des Cellisten, Schauspielers und Humoristen und um seine Begeisterung für die Alpen, das Skifahren und den Alpinismus. Davon zeugen die Bilder, die Maurice Baquet unter der Komplizenschaft Robert Doisneaus entstehen ließ. Umso überraschender war die Entdeckung jener anderen Serie von bisher unveröffentlichten Fotos, die Philippe Gaussot, damals als Journalist für die Zeitschrift Dauphiné Libéré tätig, in Chamonix aufnahm.

Eine Alpenüberquerung der anderen Art

Die unsichtbare Reise Abraham Poinchevals ist ein außergewöhnlicher künstlerischer Akt. Indem er seinen Gyrovagen, ein eigenartiges metallenes Wohnvehikel durch die Berge schob oder zog, legte der Künstler in 4 Etappen und ebenso vielen Jahreszeiten zwischen Digne (Alpes-de-Haute-Provence) und Caraglio (Piemont, Italien) eine Strecke von 300 km zurück. Ein Akt, der körperliche Anstrengung mit Einsamkeit, Niederschriften, Begegnungen und Entdeckungen paarte. Nach seiner Rückkehr veröffentlichte Poincheval sein Wegetagebuch. Ein Extrakt.

Art Brut auf höchster Ebene

Den Einfallsreichtum dieser ungewöhnlichen Schöpfer speiste die Präsenz der Berge, ein Quell der Inspiration, geradezu geschaffen, ihre aberwitzigsten Erfindungen hervor zu kitzeln : geflügelte Maschinen und Flugobjekte – ein enzyklopädischer Garten oder : Almauftrieb als vermessenes Schelmenstück.

Portfolio : Wilder Mann aus Reisig und Stroh

Charles Fréger hat den Wilden Mann fotografiert : Bunte Gestalten, die in allen Winkeln Europas die Wintersonnenwende und zu Karneval die Rückkehr des Frühlings feiern. Doch ist diese Verkleidung letztendlich eine Uniform wie jede andere ?

Alpine Marina

Der Maler und Segler Edmond de Palézieux war ein großer Liebhaber des Genfer Sees. Die zahlreichen Seenlandschaften und Bootsszenarien die er im Laufe seiner Künstlerkarriere schuf, zeugen davon. Im Musée du Léman in Nyon wird der Faszination des Künstlers für Schiffe und Wasser in einer erbaulichen Ausstellung gedacht.

Ganz im Stil der Berge

Eine Geschichte, deren Stoff in zwei Jahrhunderten gewoben wurde zwischen Reifrock und atmungsaktivem Functional Wear. Dies ist das Motto einer Ausstellung in La Châtaignière d’Yvoire, die eindrucksvoll illustriert, dass Modeschöpfer sich schon immer von Sommer- wie Winterbergsportarten inspirieren ließen, so dass selbst Keilhose, Daunenjacke und Moon Boots Einzug in den Pantheon der zeitlosen Mode fanden.

Die Archive der Menschenvielfalt

Das ethnografische Museum in Genf in neuer Gestalt. Schon lange krachte das ehrwürdige hundertjährige Institut, eine Hochburg der Erkundung der menschlichen Gesellschaften, aus allen Nähten. Nun aber kann es den Reichtum seiner Sammlungen, in dem sich die Weltoffenheit dieser Stadt widerspiegelt, endlich entfalten. Neues Gebäude, neue Gestaltung des historischen Ortes, neue Präsentationen und neue Ausstellungen. Feierliche Eröffnung am 31. Oktober 2014.

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