L’Alpe 67 : Seilbahnen auf Gipfelkurs

Übersetzung : Christiane Krieger

L’Alpe ist die erste Zeitschrift, die sich ausschließlich dem alpinen Kulturerbe Europas widmet, und wendet sich an eine Leserschaft, die ihren Wissenshorizont erweitern und hinterfragen möchte. Ihr Ziel  : über Sprachbarrieren hinweg informieren. Als Forum für Entdeckungen und Begegnungen richtet L’Alpe das Augenmerk auf die Menschen, die sich zwischen Donau und Rhône einem einzigartigen Lebensraum angepasst haben. L’Alpe weist sowohl Merkmale eines Buches als auch eines Magazins auf  : Auf der einen Seite enthält L’Alpe Beiträge renommierter Autoren zu einem thematischen Schwerpunkt, die sich durch analytische Klarheit und ein hohes Niveau auszeichnen. Auf der anderen Seite erscheint L’Alpe in vierteljährlichen Abständen und bietet so hinreichend Raum für Diskussionen. Auch die vielseitige Illustration, die journalistische Neugier und der didaktische Ansatz sind Kennzeichen eines anspruchsvollen Magazins. Obwohl L’Alpe sich auf ein solides Faktenwissen stützt, erhebt die Zeitschrift keinen wissenschaftlichen Anspruch  ; Geschichte, Geographie, Archäologie und Ethnologie dienen als Rahmen, um Spuren und Zeugnisse, welche die Menschen im Alpenraum hinterlassen haben, richtig einordnen zu können. Doch L’Alpe wendet den Blick nicht nur in die Vergangenheit, sondern ist auch offen für Diskussionen über die Zukunft der Alpen und der Gebirgsregionen in aller Welt.

An einem Strang gezogen

In den Alpen begannen Seilbahnen Ende des 19. Jahrhunderts die Hänge zu erobern. Damals zwar noch nicht für den Fremdenverkehr, sehr wohl aber bereits für die Industrie. Die Anfänge des Transports mittels Seilbahnen reichen in Europa jedoch bis ins Mittelalter und in Asien noch wesentlich weiter zurück. Die überraschende Saga des genialen Erfindungsreichtums, mit dem der Mensch sich stets – vom Einsatz der Liane bis zur Verkehrsentlastung in den Metropolen – der Anstrengung zu entledigen verstand.

lalpe-67-04Mit den Himmelsspinnen

In Chamonix hat sich die Technologie von 1945 an mit ehrgeizigen Bergbahnprojekten an die Erstürmung der Gipfel gemacht : beispielsweise mit der Bahn auf die Felsnadel Aiguille du Midi, die zur weltweit höchstgelegenen wurde. Eine Fremdenverkehrsentwicklung, welcher der Journalist Philippe Gaussot auf den Grund gegangen ist. Seine Reportagen und Fotographien beschreiben in einem ansprechenden Band die Aufbruchsstimmung und das Leben des befreiten Chamonix zwischen 1944 und 1959. Ein Auszug.

Seiltanz im Holz

Die Holzfäller der italienischen Alpen leisteten mit ihren neuen Techniken für den Abtransport von Holz im 19. Jahrhundert Pionierarbeit : mit grobschlächtig wirkenden und doch hochkomplexen Seilbahnsystemen brachen sie auf, ihr Knowhow in alle alpenländische Wälder zu tragen. Heute erlebt dieses System aus fernen Tagen eine Renaissance. 

lalpe-67-06Poma : von den Alpen bis nach Amerika

Das französische Unternehmen aus dem Departement Isère begann seine Laufbahn in den Bergen und im Wintersport und entwickelte sich zu einem der führenden Seilbahnhersteller auf dem Weltmarkt . Vom ersten Schlepplift an, den Jean Pomagalski 1936 auf den Hängen des Oisans errichtete, hat das Unternehmen stets seine Geschäfte neu erfunden, um sein alpines Knowhow in mehr als unerwartete Nischen zu transferieren.

Seltsames, den Bergen entfleuchtes Gefährt

Über Straßen und Flüsse, Häuser und Staus hinweg fliegen … In vielen Städten ist diese Utopie dank der Seilbahntechnologie Realität geworden. Brachte man sie bislang mit Tourismus und Bergen in Verbindung, so scheint die Technologie nun frischen Wind in die urbane Verkehrsplanung zu bringen.

lalpe-67-08Portfolio : Obskures Lustobjekt

Kabel, Masten, Seilwinden : notwendiges Übel oder neue Poesie in den Bergen ? Für den Fotografen Zir eine Tatsache : Seilbahnen besitzen eine verborgene Schönheit, die er mittels seiner Bilderserie Cable Mountains  enthüllt. Mit unerwarteten Blickwinkeln, abstrakten Perspektiven und übernatürlichem Licht erzeugt er eine poetisch anmutende, metallische Hommage an die Seilbahntechnologie. 

Die schönsten Seilbahnen der Alpen

Eine Auswahl an Seilbahnen aus den sechs größten Alpenländern, die aufgrund ihrer historischen Bedeutung, ihrer Einzigartigkeit oder der Schönheit des Standortes sinnbildlichen Charakter haben.

lalpe-67-11Portrait : Giuseppe Penone

Dieser große, in den Alpen geborene Künstler kommt nach Grenoble, wo sein Werk erstmals seit seiner Retrospektive im Centre Pompidou vor zehn Jahren wieder in einer umfassenden Ausstellung in einem französischen Museum zu sehen sein wird. Ein willkommener Anlass, ihn auf seinem Grund aufzusuchen und dieser starken und fesselnden Persönlichkeit der Gegenwartskunst zu begegnen.

Gespräch : «  Der Mensch ist Natur  »

Wie entstand das intime Band, das Giuseppe Penone mit den Alpen verbindet ? Ein exklusives Gespräch, in dem der italienische Künstler auf seine Verbundenheit mit der Natur und seinem kleinen von Wäldern umgebenen Bergdorf an der Grenze zwischen Piemont und Ligurien eingeht.

lalpe-67-13Nougaro und der Schnee

Durch das gesamte Werk des vor zehn Jahren verstorbenen Sängers wirbeln die weißen Flocken. Nicht immer alpiner Schnee, den der Dichter sich da auf Kindheit, Unberührtheit, Sehnsucht, Reinheit, Liebe und Neubeginn reimen lässt.

Caspar Wolf

Es ist der Blick des Erneuerers, den der Schweizer Maler, der im Laufe des 18. Jahrhunderts die Alpen durchstreift, in seinen Hochgebirgslandschaften erkennen lässt. Mit seinen Vues Remarquables etabliert er sich als Vorläufer des romatischen Feinsinns. Eine Ausstellung im Kunstmuseum in Basel zeichnet nun den Werdegang dieses künstlerischen Pioniergeistes nach.

lalpe-67-15L’Alpe erfinden und das «  Weite  » suchen

Die Geburtsstunde der Zeitschrift L’Alpe fällt in das Jahr 1998. Für dieses «  UFO  » in der Welt der Presse mussten wir damals alles neu erfinden : Format, Hintergrund, Werkzeuge, Methoden und vor allem die Teams.

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