L’Alpe 08 : bestiariumype

Übersetzung : Ingrid Beier-Girardet

L’Alpe wurde für eine Leserschaft konzipiert, die an Fachwissen interessiert ist und nach dem Sinn der Dinge fragt. Sie ist die erste Zeitschrift, die sich ausschließlich der europäischen Alpinkultur und dem alpinen Kulturerbe widmet. Ihr Bestreben ist es, zu informieren und einen Gedankenaustausch über die nationalen und die sprachlichen Grenzen hinweg zu fördern. Als Forum für Entdeckungen und für Emotionen interessiert sich L’Alpe für all die, denen es zwischen Donau und Rhône gelang, sich an eine einzigartige Umwelt anzupassen. Zwischen Buch und Zeitschrift angesiedelt ist sie wie ein Buch charakterisiert durch tiefgründige Abhandlungen über ein Schwerpunktthema, analytische Klarheit, ein hohes Qualitätsniveau und sie hat sich einen Namen gemacht durch Autoren von Rang. Als Zeitschrift zeichnet sie sich aus durch eine vierteljährliche Erscheinungsform, die gewährleistet, Diskussionen zu führen, besticht durch eine reichhaltige Bildauswahl, ist charakterisiert durch die unersättliche Neugierde des Journalismus und eine notwendigerweise didaktische Herangehensweise. Obgleich l’Alpe auf einem bestimmten Wissensniveau aufbaut, handelt es sich dennoch um keine wissenschaftliche Zeitschrift. Sie verwendet die Beiträge der Geschichte, der Geographie, der Archäologie, der Ethnologie etc., um so den Spuren, die die Menschen in dieser Gegend hinterlassen haben, einen Sinn zuzuweisen. Gleichzeitig steht sie auch Diskussionen über die Zukunft der Alpen und der Berge der Welt offen gegenüber.

Kultur versus Natur
Der primitive Mensch lebt in Grotten tief im Wald, zwischen der menschlichen und tierischen Welt, weint um gefällte Bäume und macht Käse aus Gemsenmilch. Im Gebirge gibt es ihn überall, anderswo lebt er in den Wäldern. Traum der verlorenen Harmonie oder Überbleibsel eines quasi universellen Urmythos ?

«  Ich bin dem Yeti begegnet  »
Ein sonderbares Wesen, mit dem Menschen verwandt, geht in den Bergen um. Bar-manu, sasquatch… im Himalaja, der Yeti, der berühmte «  schreckliche Eismensch  ». Wie Tintin ist Messner dem Monster im Juli 1986 im Tibet begegnet. Es war der Anfang einer langen Suche bzw. Untersuchung, das Thema seines letzten Buchs, das gerade vom Verlag Glénat veröffentlicht wurde. Auszüge.

Gerücht und Wissen
Die alpine Fabelwelt wird seit Jahrhunderten von einem Hippogryphen heimgesucht, der in den Bergen zuhause ist und über Zauberkräfte verfügt. Mit dem Fabeltier, das Kant und Voltaire erwähnten, einem gutmütigen aber launischen Hirngespinst, haben sich zahlreiche Gelehrte beschäftigt. Augenzeugen wollen in ihrer Jugend diesem sonderbaren Tier tatsächlich begegnet sein…

Précis über Dahutologie
Man schätzt es, dieses sanfte und ängstliche Tier, auch wenn zahlreiche Opfer ihm unterliegen… Es eignet sich besonders für das Laufen in den Bergen, fürchtet keinen Jäger und fällt in keine ihrer Fallen. Der schreckliche Virus Skeptizismus könnte sein Aussterben verursachen, für die Wissenschaft bleibt es ein Rätsel. Nur wenige Berufene mit reinem Herzen konnten sich dem mythischen Dahu bisher nähern…

Feuerspucker
Das übernatürliche Mischwesen, der Drache vereint die vier Elemente : Feuer, Wasser, Erde und Luft. Obgleich er nicht speziell der Alpenwelt angehört, ist er doch in allen bergigen Regionen allgegenwärtig. Die Siege, die zivilisierende Helden über ihn davontragen veranschaulichen den Sieg des Menschen über die blinde und brutale Gewalt der wilden Natur.

Alpenländische Jahreszeiten im Mittelalter
Eine Bärenjagd, Füchse im verschneiten Wald, eine Herde auf der Alm, Falken, Hasen und Pferde… Tiere, die rund um die Jahreszeiten im Mittelalter zu den Aktivitäten der Menschen gehörten, vom Adlerturm bis zum Schloss von Trente in Italien.

Jäger die was vom Jagen verstehen ?
In alten Zeiten ähnelte die Jagd in den Alpen eher einer sanften Anarchie. Das Gewehr im Heu versteckt, die Hosentaschen voll mit Schlingen und Ködern, so «  erntete  » der alpenländische Bauer Murmeltiere oder «  rechte  » Gemsen während die feinen Herren Auerhähne schossen. Die Kontrolle über die Fauna hatten damals… die Wilderer !

Der königliche Emissär
Lange Zeit wurde der Steinbock wegen seiner magischen und heilenden Eigenschaften gejagt und war drauf und dran auszusterben. Paradox der Geschichte : es war die Liebe zur Jagd eines italienischen Königs, die ihn gerettet hat…

Der Mensch, der den Bären gesehen hat
Gemischte Spuren von Tatzen und Fingern zeichnen an den Wänden von Grotten die uralte Beziehung zwischen Mensch und Bär auf. Seit Jahrtausenden kreuzen sich ihre Wege, sie fürchten sich voreinander, teilen die gleichen Reviere und bekämpfen sich. Zwischen Angst und Faszination, eine erstaunliche Geschichte.

Nordländisches Bewusstsein
Das arktische Tierleben dekliniert auf Stein und Elfenbein seit Urzeiten : schwimmende Bären, fliegende Vögel, Fabelwesen… Eine reiche Tradition, aus der zeitgenössische Inuiten, die eine sehr originelle kreative Richtung verfolgen, ihre künstlerische Inspiration schöpfen.

Wer hat Angst vor dem bösen Wolf ?
Eine feurige und leidenschaftliche Reaktion eines Lesers der Zeitschrift L’Alpe, der viel Sinn für Dialektik und Provokation hat. Nach der Veröffentlichung in unserer Nummer 3 von Auszügen aus einer vom Musée dauphinois organisierten Debatte über den Wolf und die transhumanten Schäfer schrieb Claude Mauguier uns einen langen handschriftlichen Brief. Eine (sehr) freie Leserbriefkolumne…

Auf dem Weg zu einer gütlichen Einigung ?
Die Züchter haben Angst vor dem bösen Wolf ? Es gibt da aber auch solche, die gegen den Strom schwimmen und andere Argumente vertreten. Sie haben das traute Heim verlassen, um in der Ferne zu forschen, ob ein Zusammenleben von Schäfer und Wolf nicht doch möglich ist. Erfahrungen…

Lasst die Wölfe in Ruhe !
Rot vor Wut… Genauso rot wie das Käppchen aus der Geschichte von eben diesem Käppchen… der Stadtbewohner Cavanna, wettert, wortgewandt, gegen all die Träumer die vergessen, dass die Gegenwart des Wolfs nur schwer in Einklang zu bringen istmit einer anderen Art von Raubtier : dem Jäger. Die Stimme des Herzens…

Heidenängste
Machicruta, Papotchantel, Ratepenade, Miare-couette, Carabi-bonnet, Nitoula, Micaraouda… Schon allein die Namen reichen aus, wagemutige Kleine zu erschrecken. In den Tiefen von Seen oder Schluchten, versteckt in Scheunen oder Wäldern, lauern hybride Wesen schrecklichen Aussehens unartigen Kindern auf. Mit ihrer ständig veränderten Form haben diese schrecklichen Fabelwesen hauptsächlich eine erzieherische Aufgabe, wie in der Ausstellung im Musée dauphinois zu sehen ist.

Die grosse Wanderung
Hunderdreiundzanzig Schutzhütten, zweihunderttausend Höhenmeter und sieben Monate wandern von Dohlen begleitet zwischen Adria und Mittelmeer… Transalpine Wanderung, von Refuge zu Cabane, von Hütte zu Rifugio, mit dem Ziel Bräuche und Traditionen der Gebirgsdörfer und ihrer vorübergehenden oder ständigen Bewohner zu verstehen.

Retour en haut