L’Alpe 04 : sommerfrische

Übersetzung : Ingrid Beier-Girardet

L’Alpe wurde für eine Leserschaft konzipiert, die an Fachwissen interessiert ist und nach dem Sinn der Dinge fragt. Sie ist die erste Zeitschrift, die sich ausschließlich der europäischen Alpinkultur und dem alpinen Kulturerbe widmet. Ihr Bestreben ist es, zu informieren und einen Gedankenaustausch über die nationalen und die sprachlichen Grenzen hinweg zu fördern. Als Forum für Entdeckungen und für Emotionen interessiert sich L’Alpe für all die, denen es zwischen Donau und Rhône gelang, sich an eine einzigartige Umwelt anzupassen. Zwischen Buch und Zeitschrift angesiedelt ist sie wie ein Buch charakterisiert durch tiefgründige Abhandlungen über ein Schwerpunktthema, analytische Klarheit, ein hohes Qualitätsniveau und sie hat sich einen Namen gemacht durch Autoren von Rang. Als Zeitschrift zeichnet sie sich aus durch eine vierteljährliche Erscheinungsform, die gewährleistet, Diskussionen zu führen, besticht durch eine reichhaltige Bildauswahl, ist charakterisiert durch die unersättliche Neugierde des Journalismus und eine notwendigerweise didaktische Herangehensweise. Obgleich l’Alpe auf einem bestimmten Wissensniveau aufbaut, handelt es sich dennoch um keine wissenschaftliche Zeitschrift. Sie verwendet die Beiträge der Geschichte, der Geographie, der Archäologie, der Ethnologie etc., um so den Spuren, die die Menschen in dieser Gegend hinterlassen haben, einen Sinn zuzuweisen. Gleichzeitig steht sie auch Diskussionen über die Zukunft der Alpen und der Berge der Welt offen gegenüber.

Leben (in Klammern)

Eine Luftblase, ein Traum, Ferien, ein Lichtblick im grauen Alltag. Für jeden ein Bestreben, für manche ein Privileg, jederzeit und allerorts. Um die vergängliche Freude an dem Anderswo, ausserhalb der Zeit, diese Ferien vom Sein zu geniessen, bedarf es einer besonderen Szene, einer Umgebung, die all dies zu halten verspricht, zum Fest einlädt und der Phantasie keine Grenzen setzt. Villa, Palast oder Hütte, auf den Flakon kommt es nicht an, sein Inhalt muss berauschen…

Die grosse Saga des Hotelgewerbes in den Bergen

So wurde aus dem Gastwirt ein Hotelier… In dem sprudelnden 19. Jahrhundert geht ganz Europa auf Reisen, um den Sonnenaufgang über den Alpen zu erleben. Nun, da die bösen Geister den Wundern der Natur weichen, reichen die bescheidenen Gasthäuser der Pioniere nicht mehr aus, um die Reisenden, die inzwischen Touristen geworden waren, zu beherbergen. Von den Ufern der Seen bis hin zu felsigen Aussichtslagen spriessen Hotels und Hotelpaläste. Ein neues Zeitalter bricht an, das Zeitalter der Sommerfrische, die das Nützliche mit dem Angenehmen vereint.

Der gute Ruf des Hauses Cimaz

Ein umsichtiger Gastwirt des Oberen Mauriennetals ahnt rechtzeitig, dass die Begeisterung für die Bergwelt der letzten Jahre dieses 19. Jahrhunderts dem Tourismus eine blühende Zukunft voraussagt. Das Hotel, das er daraufhin baut, wird bald zu einer sehr geschätzten und viel besuchten Hochburg für Urlauber. Ein Familienbetrieb, Rückblick eines Nachkommen.

Hintergründe

«  Luxus, Ruhe, Hochgenuss  ». Das Paradies, das der Stadtbewohner am Fusse der Gipfel sucht hat nicht unbedingt viel mit den lokalen Gegebenheiten gemein. Ein idealer Schauplatz, an dem ein Stück aufgeführt wird, das Stück «  Ferien  ». Ein Ferienaufenthalt in den Alpen, verlangt in der Tat einen traumhaften Rahmen, eine freundliche Welt, die Abwechslung bietet und den Reiz der Almen mit behaglichem Komfort verbindet.

Hütte : Am Anfang war der Kuhfladen…

Die Kultur der Sommerfrische schleppt heute noch aus einer bestimmten Vorstellung der Vergangenheit vorgefertigte Ansichten mit sich herum : Das Wort «  Hütte  » macht da keine Ausnahme. Eine kurze Archäologie der Bedeutung des Begriffs «  Hütte  » kann Aufschluss geben über die Geschichte unserer kulturellen Empfindsamkeiten.

Seiler : Der Kaiser von Zermatt

Lange bevor die imposante Silhouette des Matterhorns Schokoladeschachteln ziert, wirft ein Mensch seinen Anker am Fusse der Pyramide. Alexander Seiler ist kein Einheimischer. Trotzdem beabsichtigt er, in Zermatt ein musterhaftes Hotelgewerbe zu entwickeln, das das ruhige Dörfchen und seine rauhen Einwohner zutiefst verändern wird. Geschichte eines Kampfes.

Den Ferienaufenthalt neu erfinden

Der Übergang von den ehemaligen Schneepalästen zu den heutigen Skifabriken hat sich in weniger als einem Jahrhundert vollzogen. Trotz häufiger Missbilligung geben unsere Wintersportorte, aus denen inzwischen Berg-Kurorte geworden sind, eine perfekte und vielseitige Antwort auf zeitgemässe Fragestellungen und Bedürfnisse. Guy Rey-Millet gehört zu den Akteuren dieser in dem Ausmasse nie dagewesenen wirtschaftlichen Entwicklung in den Alpen. Er verteidigt hier Entscheidungen, die wohl ikonoklastisch aber dennoch wohldurchdacht waren.

Dann schuf der Mensch die Einzimmer-Kabine…

Die Ortschaft Sarcelles-sur-neige gibt es nicht. Entgegen vorgefasster Meinungen kann man die architektonischen und städteplanerischen Konzepte der modernen Bergkurorte nicht allein auf spekulative Politiken zurückführen oder auf den Wunsch, die grossen städtischen Wohnanlagen in die Berge zu verlegen. Vom Konzept bis zur Verwirklichung, die Geschichte der Bauten, die aus den Vorstellungen von einer modernen Architektur entstanden sind und jetzt schon zu den Kunstwerken der Architektur zählen.

Dem Wanderer zum Wohl

Keiner unserer transalpinen Nachbarn verfügt über das was wir Gîte d’Etape nennen. Der Begriff selbst kann weder in die deutsche noch in die italienische Sprache übersetzt werden. Es handelt sich nämlich im Grunde um ein neues Konzept, das nach Mai 68 eingeführt wurde, mit der Absicht, vergessen zu machen, dass Frankreich bis dahin die ländliche Entwicklung, die durch Fremdenverkehr und Tourismus ermöglicht wird, vernachlässigt hatte.

Sommer 38 im Engadin

Auf dem Weg zur Bernina, ein Kind, ein Medium, mit Vorahnungen des schrecklichen Konflikts, der sich ankündigte. Die letzten schönen Tage eines Ferienaufenthalts in Sankt-Moritz in der Vorkriegszeit. Jahre später lässt der herkömmliche Charme des Ortes einstige Visionen wieder aufleben, Erinnerungen, Alpträume.

Die zwei Aspekte der Alm

«  Là-haut sur la montagne, était un beau chalet  »… Ein Chalet, wie auf einer Ansichtskarte. Eine ganz kleine Ansichtskarte, die (vom Menschen) mit Liebe gelesen und dann in der Vorstellung des Ethnologen wiederentstanden, so manches Rätsel löst.

Hotel Bel Veder

Ein Bergpalast, wie ein grosses versteinertes Schiff, das in dem Ozean der Gipfel gestrandet ist… ob er wohl den sorglosen Wanderer, der es wagt, seine Schwelle zu überschreiten, verzaubern kann ? Oder ist es nur ein Trugbild verursacht durch die grosse Höhe, ein Hirngespinst des Autors ?

Die schweizer Fahne weht über La Marmite

Die Hotelschule von Lausanne liegt auf den Höhen der Riviera des Genfer Sees, von denen der Reisende die ersten Gipfel der Alpen entdeckt. Seit über einem Jahrhundert geht ihr Ruf weiter als die Blicke von dort aus tragen können. Ehemalige, (zum Teil namhafte) Schüler haben das schweizer Know-how von Gastfreundschaft und Gastwirtschaft weltweit exportiert. Ein «  Rundgang  »…

Das Turiner Bergmuseum

Der Direktor des Turiner Bergmuseums, Aldo Audisio, beschreibt sein Wirken, seine Wünsche, seine Leidenschaften von gestern bis morgen. L’Alpe stellt hier die ansehnliche verlegerische Tätigkeit eines atypischen Fachmanns vor, dessen Glaubensbekenntnis in einem Wort zusammengefasst werden kann : Zurückblicken

Land, (Wein) und Käse

Die Käseplatten in der Region Rhône-Alpes tragen Berge von Käse aus Savoyen. Nach Art, Kultur, und auch Herbheit ausgewählt. Das Beaufortgebirge, Reblochon, Abondance, Tomme und Vacherin… In jeder Hinsicht dominieren die beiden Savoyen und illustrieren ein Käsereich, das seine Unabhängigkeit fordern könnte und das manchmal diesbezüglich, nicht ganz unbegründet, gewisse Anwandlungen zeigt. Der Fall Beaufort und sein Käse, die «  Tomme  »…

Zeichensprache Die Markierung der Alpen

Die Aufmerksamkeit auf ihre Eigenheiten, aber auch ihre Gefahren, ihre Reize lenken, dazu dient die Beschilderung der Strassen. Diese unentbehrlichen, vertrauten Schilder liest man ganz ohne ihnen viel Aufmerksamkeit zu schenken. Seit dem alten Symbol für Serpentinenstrassen hat die Beschilderung zahllose Varianten erfunden, passend für die jeweiligen lokalen Eigenarten, insbesondere in den europäischen Alpenländern.

Alpen woanders : Mein schweizer Chalet in Kanada

Vor knappen 100 Jahren steigt auf einem kleinen Bahnhof in Britisch Kolumbien ein Mann aus dem Zug. Edouard Feuz ist Bergführer, spricht kein Wort englisch und kommt daher aus Interlaken, um hier die wilden Bergzüge zu entdecken, in denen man ausser einigen Trappern und Landmaklern niemandem begegnet. Zu Beginn des Jahrhunderts sind die kanadischen Rockies noch eine riesengrosse Terra incognita. Ein grosses Eisenbahnunternehmen, die kanadische Pacific Railway, hat dennoch den genialen Einfall, diese Alpen zu einem Replikat der Schweiz zu machen, mit dem Ziel, den Tourismus zu fördern ! Go West…

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