L’Alpe 22 : den berg pflücken

Übersetzung : Alexandra Orgaz

L’Alpe wurde für eine Leserschaft konzipiert, die an Fachwissen interessiert ist und nach dem Sinn der Dinge fragt. Sie ist die erste Zeitschrift, die sich ausschließlich der europäischen Alpinkultur und dem alpinen Kulturerbe widmet. Ihr Bestreben ist es, zu informieren und einen Gedankenaustausch über die nationalen und die sprachlichen Grenzen hinweg zu fördern. Als Forum für Entdeckungen und für Emotionen interessiert sich L’Alpe für all die, denen es zwischen Donau und Rhône gelang, sich an eine einzigartige Umwelt anzupassen. Zwischen Buch und Zeitschrift angesiedelt ist sie wie ein Buch charakterisiert durch tiefgründige Abhandlungen über ein Schwerpunktthema, analytische Klarheit, ein hohes Qualitätsniveau und sie hat sich einen Namen gemacht durch Autoren von Rang. Als Zeitschrift zeichnet sie sich aus durch eine vierteljährliche Erscheinungsform, die gewährleistet, Diskussionen zu führen, besticht durch eine reichhaltige Bildauswahl, ist charakterisiert durch die unersättliche Neugierde des Journalismus und eine notwendigerweise didaktische Herangehensweise. Obgleich L’Alpe auf einem bestimmten Wissensniveau aufbaut, handelt es sich dennoch um keine wissenschaftliche Zeitschrift. Sie verwendet die Beiträge der Geschichte, der Geographie, der Archäologie, der Ethnologie etc., um so den Spuren, die die Menschen in dieser Gegend hinterlassen haben, einen Sinn zuzuweisen. Gleichzeitig steht sie auch Diskussionen über die Zukunft der Alpen und der Berge der Welt offen gegenüber.

Im Einklang mit der Natur
Vom Orient aus erreichte die Kunst des Feldbaus schließlich auch die Alpen. Der Mensch lernte, einst wild wachsende Getreidearten selbst zu kultivieren. Um sich sein täglich Brot zu sichern, brauchte er der Natur nur ihre Geheimnisse zu entlocken. Ein schönes Beispiel für die Anpassung der Pflanze an den Menschen. Oder war es umgekehrt ?

Was der Bauer nicht kannte…
Fremdartige Feldfrüchte aus fernen Ländern konnten in den Alpen zunächst nur schwer Fuß fassen. Auch wenn sie heute als typische Kulturpflanzen alpiner Regionen angesehen werden, so haben sich Mais, Reis und Kartoffel doch erst nach einer langen Phase der Anpassung an örtliche Ernährungsgewohnheiten „einbürgern  » können.

Der Sitz der Götter
Ob Olymp oder Parnass – schon die alten Griechen wagten sich ins Reich der Götter, um aus seinen natürlichen Reichtümern zu schöpfen. Denn seltene Hölzer, Wildbeeren und Heilkräuter findet man in dieser hellenischen Berglandschaft in Hülle und Fülle.

Der Almanach von L’Alpe : Carpe diem !
Inspiriert haben uns zu diesem Jahrbuch Martin de la Soudière und seine Bergwallfahrten. Der Almanach ist „eine einfache Lektion über die Vergänglichkeit der Dinge und das dauerhafte Glück, das wir dennoch darin finden können  », so Pierre Lieutaghi, eine Koryphäe in Sachen Jahreszeiten. Ein Jahrbuch nach „L’herbe qui renouvelle  » (Kräuter und ihre regenerativen Kräfte) und „La plante compagne  » (Pflanzen, unsere Lebensbegleiter), zwei großartige Werke des einfühlsamen Ethnobotanikers : Es präsentiert uns den ersten Tag des Jahres wie den Sieg des Lichts über die Finsternis.

Wild und wohlschmeckend
Eine bunte Vielfalt aromatischer Kräuter und Beeren lockt im Departement Alpes-Maritimes am Wegesrand – ein Manna, an dem sich schon in grauer Vorzeit die Menschen labten. Auch die Bewohner des Roya-Tales, profunde Kenner dieser natürlichen Kostbarkeiten, hatten für sie stets eine vielseitige Verwendung.

Pflanzen als Lebensgrundlage
Wie überall geraten auch im Wallis die guten alten Hausmittel immer mehr in Vergessenheit. Doch das wiederentdeckte Wissen über Kräuter und deren Heilkräfte könnte den Alpenregionen ökonomisch zu Gute kommen. Ein Plädoyer für die Renaissance des Kräuterhandels.

Auf der Suche nach dem schwarzen Diamanten
Die schwarze Trüffel – in Frankreich auch „schwarzer Diamant  » genannt – war früher in den Alpen allerorts im Unterholz zu finden. Auf den Märkten lockte ihr Duft die Käufer an, in den Stuben verfeinerte sie so manche karge Mahlzeit. Doch mit der Abwanderung in die Städte versiegte diese Quelle, der edle Pilz wurde zur Luxusware. Ein unabänderliches Schicksal ?

Die Früchte der Erde
Äpfel, Birnen und andere Früchte sind aus dem Landschaftsbild der Alpen nicht wegzudenken. Ob sie in Hecken oder Obstgärten wachsen – von alters her sind sie fester Bestandteil der täglichen Nahrung und für bestimmte Regionen eine wichtige Einnahmequelle. Ein Garten Eden der Sortenvielfalt, den es zu erhalten gilt.

Insel in den Wolken
Le Queyras in allen Farben und Facetten : Über einen Zeitraum von mehr als zwei Jahren ist Pierre Witt in diese Gebirgsregion eingetaucht, um ihre Seele in Bildern zu erfassen. Ganz in der Tradition des klassischen Menschenporträts entstand eine Hommage an die Bewohner dieses Landstrichs, ergänzt durch die ausdrucksstarken Texte von Marianne Boilève (Auszüge).

Ein Themenpark für die Sinne
Pflanzen in ihrer natürlichen Umgebung sehen, fühlen, riechen, kennen und verstehen lernen : Spielerisch und pädagogisch zugleich bieten die fünf Gärten des Klosters Salagon im Departement Haute-Provence ihren Besuchern einen Naturlehrpfad, der zum Lustwandeln einlädt. Hier wird Ethnobotanik zu einem Erlebnis der Sinne.

Enzyklopädie der Alpen : die Bergjäger
Seit Menschengedenken sorgte die Jagd für Abwechslung im Alltag der Bergbewohner. Diese in Kultur und Dichtung der Alpen stark verwurzelte Tradition fand je nach Tal und Gemeinde die unterschiedlichsten Ausprägungen. Doch vorbei die Zeiten, in denen man Sumpfvögeln und Murmeltieren nach Gutdünken nachsetzen konnte. Mit zunehmender Reglementierung hat die alpine Jagd ihre Ursprünglichkeit eingebüßt.

Der Geist des Weines
La grappa nouvelle est arrivée ! Aus den geheimnisvollen Tiefen ihrer Destilliergeräte haben kreative Branntweinbrenner aus den italienischen Westalpen etwas Köstliches hervorgezaubert : Der aus Weintrester gewonnene, bodenständige Schnaps hat sich in einen Nektar mit subtilsten Aromen verwandelt. Eine sehr gelungene Alchimie neuer Geschmackskompositionen.

Globalisierungsgegner des Genusses
Unter den militanten Anhängern der ökologisch-kulinarischen Vielfalt ist Slow Food ein Kuriosum. Die italienische Organisation wurde zwar vor 14 Jahren in Frankreich zur internationalen Bewegung ausgerufen, konnte aber im Land von José Bové und seinen 365 Käsesorten noch nicht Fuß fassen. Doch das Jahr 2003 könnte die Wende markieren.

Haute Maurienne : eine eigene Welt
Dort, wo sich die Wege nach Italien kreuzen, liegt das Tal Haute Maurienne. Den unterschiedlichsten Einflüssen ausgesetzt, haben seine Bewohner im Laufe der Jahrhunderte eine vielfältige Kultur hervorgebracht, die sich an den Steinmauern gleichermaßen ablesen lässt wie an den barocken Goldaltären. Ein Landstrich der leisen Töne, der seine Ursprünglichkeit bewahrt hat – und der sich dem Besucher gemächlich in Kunst und Natur erschließt.

Napoleon goes Jazz
„Passages de l’Alpe  » präsentiert auf dem diesjährigen Jazz-Festival von Grenoble das Italian Instabile Orchestra als Kaisergarde für eine ebenso eigenwillige wie leidenschaftliche Vertonung von „Napoleon  ». In dem 1927 entstandenem Stummfilmklassiker von Abel Gance wurde die Alpenüberquerung des angehenden Kaisers von Frankreich aufwändig in Szene gesetzt.

Eine nicht alltägliche Stimme
Mit viel Sensibilität inszeniert die Sängerin Laurence Revey in ihren wallisischen Liedern ein ungewöhnliches interkulturelles Gipfeltreffen : Hier begegnen sich die Berge der Schweiz und anderer Länder, die Texte des Schweizer Erzählers Claudy des Briesses, die Klangarrangements Hector Zazous, traditionelle Instrumentierungen und die kühnen Rhythmen des Klangzauberers Bugge Wesseltoft. Eine musikalische Entdeckungsreise.

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