L’Alpe 80 : Nützlich, eilig, fröhlich: der Marsch

Übersetzung : Christiane Krieger

L’Alpe ist die erste Zeitschrift, die sich ausschließlich dem alpinen Kulturerbe Europas widmet, und wendet sich an eine Leserschaft, die ihren Wissenshorizont erweitern und hinterfragen möchte. Ihr Ziel  : über Sprachbarrieren hinweg informieren. Als Forum für Entdeckungen und Begegnungen richtet L’Alpe das Augenmerk auf die Menschen, die sich zwischen Donau und Rhône einem einzigartigen Lebensraum angepasst haben. L’Alpe weist sowohl Merkmale eines Buches als auch eines Magazins auf  : Auf der einen Seite enthält L’Alpe Beiträge renommierter Autoren zu einem thematischen Schwerpunkt, die sich durch analytische Klarheit und ein hohes Niveau auszeichnen. Auf der anderen Seite erscheint L’Alpe in vierteljährlichen Abständen und bietet so hinreichend Raum für Diskussionen. Auch die vielseitige Illustration, die journalistische Neugier und der didaktische Ansatz sind Kennzeichen eines anspruchsvollen Magazins. Obwohl L’Alpe sich auf ein solides Faktenwissen stützt, erhebt die Zeitschrift keinen wissenschaftlichen Anspruch  ; Geschichte, Geographie, Archäologie und Ethnologie dienen als Rahmen, um Spuren und Zeugnisse, welche die Menschen im Alpenraum hinterlassen haben, richtig einordnen zu können. Doch L’Alpe wendet den Blick nicht nur in die Vergangenheit, sondern ist auch offen für Diskussionen über die Zukunft der Alpen und der Gebirgsregionen in aller Welt.

DOSSIER

Ich gehe, also bin ich

Das Gehen in den Alpen kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Längst zu einer Form der Freizeitgestaltung geworden, war es doch ursprünglich eine Frage der Notwendigkeit. Bauern, Wanderhirten, Holzfäller, Hausierer, Schornsteinfeger, Jäger und Soldaten… für viele Berufe war das Gehen die wichtigste Fortbewegungsmöglichkeit. Mit dem Aufkommen des Tourismus wird das Gehen zum gesundheitsfördernden Sport, den sich Frischluftfanatiker an die Fahnen heften. Von Guillaume Lebaudy, Ethnologe.

Verstockte Kunst

Ob Pilgerstab oder Makhila, beschlagene Stöcke gehören – als Wanderstütze und Verteidigungswaffe – zur Grundausrüstung eines jeden, der sich auf Wanderschaft begibt. So mancher zweckentfremdete Stab, wie dieser Makhila des Gewerkschafters Léon Jouhaux, wurde zum Zierobjekt von verstörender Schönheit. Ein Beitrag von Jean-Loup Fontana, Chefkonservator.

SCHÖNE BLÄTTER

Das Wandern, eine literarische Erfindung ?

Von Conrad Gesner über Rousseau und Goethe bis George Sand war das Wandern für einige der schönsten literarischen Seiten der Quell der Inspiration. Als wären die Kunst des Reisens und die des Schreibens nahe Verwandte. Als Spiegel ihrer Zeit zeugt eine jede dieser Passagen von der Art und Weise, wie man sich das Gehen zu einer gegebenen Zeit versinnbildlicht hat. Eine Blütenlese. Von Claude Reichler, emeritierter Professor der Universität von Lausanne.

Rote Socken und Karohemd

Die Familienanthropologin Martine Segalen ist auch Marathonläuferin und Soziologin des Laufsports. Sie kommt auf ihre eigenen Erfahrungen in den 1970er Jahren zurück, als das Wandern in den Bergen zum Massenphänomen wurde. Erinnerungen an Familienausflüge …

Abseits der ausgetretenen Pfade !

Künstler lieben es, uns die Sinne zu verwirren. Assoziiert man auch gemeinhin das Gehen mit Sport und Freizeit, so wurde es doch von je her auch – von Rousseau bis Yoko Ono – von Kunstschaffenden aller Disziplinen betrieben. Zu Andy Warhols Factory, der Hochburg des Pop-art, sagte schon Lou Reed einst : Walk on the wild side ! Ein Beitrag von Béatrice Josse, Direktorin des Centre National d’Art in Grenoble (Magasin des Horizons).

PORTRAIT

Eine echte Begegnung

Edmond Baudoin hat seine Kindheit zum Teil im Royatal verbracht. Im vergangenen Sommer hat der Zeichner eine Reihe von Portraits und Skizzen realisiert, welche die Situation von Migranten veranschaulichen. Zur selben Zeit endete am selben Ort die Nordsüddurchquerung der Alpen, welche die Historikerin und Volksschullehrerin Mariette Nodet mit ihrer Enkelin Lou zu Fuß unternommen hatte. Diese Kreuzung zweier Lebenswege hat sie tief berührt. Portrait eines Porträtisten, der für die Menschlichkeit hausieren geht…

Der (sehr) lange Marsch in die Schule

Gehen um zu Lernen. Tausende von Kilometern. Manchmal sogar barfuß… Sie sind zwischen vierzehn und sechzehn Jahre alt und haben die Hölle durchlebt, bevor sie sich auf den Weg über die Berge gemacht haben, der sie in dieses kleine Dorf im Departement Hautes-Alpes geführt hat. Die Schriftstellerin und Journalistin Lætitia Cuvelier hat sie auf dieser Etappe dieses langen Fußwegs aufgenommen. Und erzählt…

& AUSSERDEM

DEBATTE

Rettet das Alpine Museum der Schweiz

In Bern ist eine großartige kulturelle Institution in Bedrängnis geraten. Immer wieder haben wir auf die beachtlichen Ausstellungen des Museums hingewiesen, das – wie wir – einen ikonoklastischen Blick auf Kultur und kulturelles Erbe in den Alpen wirft. Gibt es noch Freiraum für Unruhestifter ? Und welchen Platz räumt die eidgenössische Gesellschaft den Bergen ein ? Ein Beitrag von Bernard Debarbieux, Professor für Geographie an der Universität Genf, und Jean Guibal, Verlagsleiter von L’Alpe.

ANGEPRANGERT

Vergessen ? Gekappte Erinnerungen

Mitte Oktober hat Chamonix ein einzigartiges Denkmal menschlicher Industrietechnik zerstört : Die Luftseilbahn auf die Aiguille du Midi. Sie war das letzte Überbleibsel in der Geschichte der Seilbahnpioniere, die um die Jahrhundertwende in das 20. Jahrhundert ihren Anfang nahm und 1955 in der weltweit höchsten Seilbahn auf die Aiguille du Midi (3 842 Meter) gipfelte. Kabinen, Kabel und Gipfelstütze sind verschwunden. Von Pierre-Louis Roy, der sich auf die Geschichte des Tourismus in den Alpen spezialisiert hat.

PORTFOLIO

Die Alpen des Jacques-Henri Lartigue

Das Musée de l’Élysée in Lausanne präsentiert Das Leben ist bunt, eine verblüffende Serie von Bildern des namhaften Photographen, der eher für seine Schwarzweißaufnahmen bekannt ist … Eine gute Gelegenheit, seine Liebe zu den Alpen zu entdecken, vor deren Kulisse er die von ihm portraitierten Menschen, insbesondere Florette, seine Frau, in Szene zu setzen weiß. Eine Ode an die Freude… Von Pascal Kober, Chefredakteur von L’Alpe.

MEINE ALPE

Der Stoff, aus dem die Helden sind

In Ailefroide erzählt der Künstler Jean-Marc Rochette von seiner Jugend zwischen Grenoble und dem Hochgebirge. Ein Initiationsabenteuer, das den Bergfreund nach und nach zu einem der herausragenden Comiczeichner werden lassen wird. Hervé Frumy, Artdirector von L’Alpe, kennt diese Passion für den persönlichkeitsbildenden Berg. Erinnerungen…

Retour en haut