L’Alpe 32 : berge und speisen

Übersetzung : Alexandra Orgaz

L’Alpe ist die erste Zeitschrift, die sich ausschließlich dem alpinen Kulturerbe Europas widmet, und wendet sich an eine Leserschaft, die ihren Wissenshorizont erweitern und hinterfragen möchte. Ihr Ziel : über Sprachbarrieren hinweg informieren. Als Forum für Entdeckungen und Begegnungen richtet L’Alpe das Augenmerk auf die Menschen, die sich zwischen Donau und Rhône einem einzigartigen Lebensraum angepasst haben. L’Alpe weist sowohl Merkmale eines Buches als auch eines Magazins auf : Auf der einen Seite enthält L’Alpe Beiträge renommierter Autoren zu einem thematischen Schwerpunkt, die sich durch analytische Klarheit und ein hohes Niveau auszeichnen. Auf der anderen Seite erscheint L’Alpe in vierteljährlichen Abständen und bietet so hinreichend Raum für Diskussionen. Auch die vielseitige Illustration, die journalistische Neugier und der didaktische Ansatz sind Kennzeichen eines anspruchsvollen Magazins. Obwohl L’Alpe sich auf ein solides Faktenwissen stützt, erhebt die Zeitschrift keinen wissenschaftlichen Anspruch ; Geschichte, Geographie, Archäologie und Ethnologie dienen als Rahmen, um Spuren und Zeugnisse, welche die Menschen im Alpenraum hinterlassen haben, richtig einordnen zu können. Doch L’Alpe wendet den Blick nicht nur in die Vergangenheit, sondern ist auch offen für Diskussionen über die Zukunft der Alpen und der Gebirgsregionen in aller Welt.

Die Wiege Europas
André* träumte… von der großen Tour de la Méditerranée, die er eines Tages unternehmen würde, um alle Köstlichkeiten des Mittelmeers zu genießen. Über die Alpes Maritimes, von Die nach Genua, hätte er die Berge überquert und dann seine Schritte in unbekanntere Gefilde gelenkt : von den Julischen Alpen bis zu den Pässen des Atlasgebirges über die heiligen Gipfel Griechenlands, die Hügel Anatoliens, den Krak des Chevaliers oder die Oase von Chebika. Nicht zu vergessen sein geliebtes Korsika, dieses verlorene Bergland inmitten der sanften Wogen des Mittelmeers. Und tatsächlich hatte André Pitte diese Reise schon vollzogen – im wirklichen Leben, als Reisender in Gedanken, in kleinen Etappen. Ein wunderschöner Text !
* André Pitte, Gründer und Redaktionsleiter von L’Alpe. 1942-2006.

Gaumen auf Reisen
Ein Land hat nicht nur ein Gesicht, es hat auch einen Geschmack. Dieser Gedanke lag den ersten Alpentouristen allerdings fern. Lange Zeit verachtet, wurde die alpine Küche vor weniger als einem Jahrhundert wieder entdeckt. Als sie jedoch zur Touristenattraktion avancierte, wurde sie in ein enges gastronomisches Korsett gezwängt. Diese Standardisierung wird nun von einer regionalen Küche in Frage gestellt, die alte Familienrezepte zu neuem Leben erweckt.

Kampf gegen die Jahreszeiten
Sie konservierten die im Sommer produzierten Nahrungsmittel, um in der rauen, schneereichen Jahreszeit keinen Mangel leiden zu müssen. Die Bauern, und in noch stärkerem Maße die Bergbewohner, bewiesen einen ausgeprägten Erfindungsgeist, wenn es darum ging, Lebensmittel vor dem Verfall zu bewahren. Je nach Region und Produkt entwickelten sich unzählige, variantenreiche Methoden.

Der alpine Markt
Jahrmärkte, Wochenmärkte und Viehmärkte haben für das Leben in den Alpen seit jeher eine fundamentale Bedeutung. Aus diesen bäuerlich geprägten Zusammenkünften entwickelte sich im Laufe der Jahrhunderte auch außerhalb der Städte ein ausgedehntes Wirtschaftsnetz. Als Orte der Begegnung und des Handels ermöglichten sie den Bergbewohnern, am europäischen Waren- und Kulturaustausch teilzuhaben.

Wanderkarpfen
Lebende Karpfen aus der Region Dombes, importiert auf dem Rücken von Maultieren, wurden in Savoyen einst auf den Märkten feilgeboten. Sie waren heiß begehrt und wurden in vielen Teichen des Departement Ain mit großem Eifer gezüchtet. Über Jahrhunderte waren diese Fische Gegenstand eines regen Handels mit den benachbarten Regionen.

Von Fischen und Feldern
Je nach Zyklus erntet man dort Karpfen oder Getreide : La Dombes, ein außergewöhnlicher, aus dem Schmelzwasser der Alpengletscher entstandener Landstrich. An einem kühlen Morgen durch Wasser und Schlamm zu waten kann durchaus Spaß machen, wenn man einen solch üppigen Fang nach Hause bringt…

Die große Inventur
Das kulinarische Erbe der Schweiz ist Gegenstand einer riesigen Inventur. Eine faszinierende Studie befasst sich derzeit mit diesem spannenden Teil der Schweizer Kulturgeschichte. Mehrere hundert traditionelle Gerichte wurden bereits gesammelt – eine Vielfalt, die von einer bunt gemischten Volksgemeinschaft zeugt. Kleine Kostprobe als Horsd’œuvre und Vorschau.

Portfolio : Landschaften auf Leder
Der Fotograf Liberto Macarro sieht Berge, wo andere Kühe sehen. Wahrscheinlich weil diese Verbindung, der zärtliche Dialog zwischen Tier und Erde, eine der besten Käsesorten der Welt hervorbringt : den Beaufort. Eine ausgefallene Perspektive, die Ihnen die Sinne verwirrt.

Segler der Berge

Ihr täglich Brot verdankten die Bergbewohner vergangener Zeiten zuweilen nicht nur dem Wasser, sondern auch dem Wind. Von den zahlreichen Zeugen der Lebensmittelverarbeitung im Alpenraum gerät einer leicht in Vergessenheit : die Windmühle. Doch man muss nur gut genug suchen…

Ungesundes Wachstum
Der unbegrenzte Ausbau der Transportkapazitäten ist eine teuflische Spirale : Muss ein Erdbeerjoghurt wirklich eine Strecke von 9.000 Kilometer zurücklegen, um auf unseren Tisch zu kommen ? Das Echo auf unsere Ausgabe Nr. 29 vom vergangenen Herbst und eine radikale Infragestellung des absurden, ungebremsten Verkehrsaufkommens, verfasst von einem Verfechter der Rückkehr zum regionalen Denken.

Kunlun, das sagenumwobene Gebirge
An der Grenze zu Tibet im Westen Chinas erhebt sich eine imposante Bergkette, die in der chinesischen Mythologie als Ursprung und Zentrum der Welt angesehen wird. Mit den Flüssen, die ihm entspringen, ist das Kunlun-Gebirge nicht nur ein unerschöpflicher Quell des Lebens, es beherbergt auch den sagenhaften Garten von Xiwangmu, der Königin der Unsterblichen.

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