L’Alpe 34 : völker und Besiedelung

Übersetzung : Alexandra Orgaz

L’Alpe ist die erste Zeitschrift, die sich ausschließlich dem alpinen Kulturerbe Europas widmet, und wendet sich an eine Leserschaft, die ihren Wissenshorizont erweitern und hinterfragen möchte. Ihr Ziel : über Sprachbarrieren hinweg informieren. Als Forum für Entdeckungen und Begegnungen richtet L’Alpe das Augenmerk auf die Menschen, die sich zwischen Donau und Rhône einem einzigartigen Lebensraum angepasst haben. L’Alpe weist sowohl Merkmale eines Buches als auch eines Magazins auf : Auf der einen Seite enthält L’Alpe Beiträge renommierter Autoren zu einem thematischen Schwerpunkt, die sich durch analytische Klarheit und ein hohes Niveau auszeichnen. Auf der anderen Seite erscheint L’Alpe in vierteljährlichen Abständen und bietet so hinreichend Raum für Diskussionen. Auch die vielseitige Illustration, die journalistische Neugier und der didaktische Ansatz sind Kennzeichen eines anspruchsvollen Magazins. Obwohl L’Alpe sich auf ein solides Faktenwissen stützt, erhebt die Zeitschrift keinen wissenschaftlichen Anspruch ; Geschichte, Geographie, Archäologie und Ethnologie dienen als Rahmen, um Spuren und Zeugnisse, welche die Menschen im Alpenraum hinterlassen haben, richtig einordnen zu können. Doch L’Alpe wendet den Blick nicht nur in die Vergangenheit, sondern ist auch offen für Diskussionen über die Zukunft der Alpen und der Gebirgsregionen in aller Welt.

Land in Bewegung
Migration und Integration kennzeichnen die bewegte Geschichte des Alpenraumes. Je nach Epoche, Region und den politisch-wirtschaftlichen Bedingungen wanderten die verschiedenen Volksgruppen zu oder ab. Entstanden ist aus diesem Kommen und Gehen ein Mischmasch ethnischer Gruppen, die sich in munterer Vielfalt entlang der Grenzen tummeln.

Der lange Marsch
Die Kolonisation der Alpen ist ein langsamer Prozess der Anpassung, die Entstehung der Alpenvölker das Ergebnis einer geheimnisvollen Alchimie. Menschen verschiedenster Herkunft haben sich im Laufe der Jahrtausende Schritt für Schritt die Gebirgsregionen erschlossen und eine einzigartige Lebensform geschaffen. Diese alpine Zivilisation beherbergt jedoch eine kulturelle Vielfalt, welche die heikle Frage nach dem Unterschied zwischen Volk und Kultur aufwirft…

Als die Kelten
über die Alpen herrschten
Krieger oder Goldschmiede ? Neben dem Bild eines streitbaren Volkes, das uns alte Schriften vermitteln, haben uns die Kelten, besser gesagt die Gallier, Zeugnisse eines filigranen Kunsthandwerks hinterlassen. Beeindruckende Artefakte erzählen vom kulturellen Austausch und von einer überbordenden Zivilisation, die sich in ihrer Hochzeit von den britischen Inseln bis nach Vorderasien erstreckte – ein Gebiet, in dessen Herzen die Alpen eine fundamentale Rolle spielten.

Unter der Aufsicht Roms
Wild und feindselig – so beschreiben antike Autoren häufig die Alpenbewohner, obwohl sie nur wenig über sie wissen. Die Römer bringen diesen Völkern, deren Herkunft sie zuweilen in der Sagenwelt ansiedeln, kaum Interesse entgegen. Sie unterwerfen die Gebirgsbewohner, um die Alpenübergänge zu kontrollieren. In gleichem Maße von römischer Zivilisation wie von römischen Waffen bezwungen, werden die Bewohner der Alpen nach und nach romanisiert.

Invasion der Barbaren
Ein gewaltiger Menschenstrom ergießt sich zu Beginn des 5. Jahrhunderts über die romanisierte Welt. Die aus dem Norden und Osten stammenden so genannten Barbaren breiten sich über Gallien, Italien und die alpinen Regionen aus. Sie werden eine neue politische Ordnung mitbringen und dem Okzident nachhaltig ihren Stempel aufdrücken.

Fahrende Händler,
Emigranten, Almbauern
Mobilität ist eines der ureigensten Merkmale der alpinen Gesellschaft. Sie lässt sich weder auf veraltete Strukturen noch auf rein wirtschaftlich-geographische Gründe zurückführen. Almwirtschaft, Nebenerwerb, fahrender Handel, politische Emigration und spezialisierte Berufe haben zu einer stetigen Fluktuation der Bevölkerung im Alpenraum geführt.

Von den Alpen
in die Pampa
Die große schweizerische Auswanderungswelle nach Argentinien ist seit dem 19. Jahrhundert weitgehend in Vergessenheit geraten. Christophe Mauron, der eine Ausstellung über die Abenteuer der emigrierten Freiburger vorbereitet, berichtet über die wichtigsten Phasen dieser Arbeit, seine Zweifel, seine Fragen und… seinen neuen Erkenntnisse.

Abschied und Rückkehr
Wie die Gezeiten wechseln sich Zu- und Auswanderungswellen seit zweihundert Jahren in den Alpen ab. Nach einer langen Phase der Emigration sind die Bergregionen nun wieder für Zuwanderer attraktiv. Ein Kommen und Gehen, beeinflusst durch wirtschaftliche Schwankungen und politische Faktoren.

Aufstieg
Die Berge haben aufgrund der jüngsten Entwicklung wieder Trümpfe vorzuweisen, die den Tälern nunmehr fehlen. Heimatverbundenheit, Tourismus und Saisonarbeit sind Motive, die Mensch, Landschaft und Wirtschaft veranlassen, sich den Gipfeln zuzuwenden.

Uncle Tell
und Wilhelm Sam
Schweiz versus USA : Wie nehmen die Eidgenossen Amerika wahr ? Und welche Vorstellung haben die Bürger der Vereinigten Staaten von der Schweiz ? Um eine Antwort auf diese Fragen zu finden, widmete sich der Fotograf Geri Stocker der zuverlässigsten Quelle kollektiver Fantasie : der Werbung. Bilder zwischen altmodischem Charme und massiver Verführung.

Alpines Babel
Die Sprachgeographie der Alpen spiegelt die ethnische Vielfalt und die zahlreichen Einflüsse wider, denen die Alpen ausgesetzt waren. Ein Patchwork an Sprachen, das der weitgehenden Isolation der Täler und ihrer zentralen Lage am Schnittpunkt verschiedener europäischer Kulturen zu verdanken ist. Diese Vielfalt schwindet jedoch seit dem letzten Jahrhundert allmählich dahin. Unaufhaltsam sterben die lokalen Sprachen und Dialekte nahezu in allen Gebieten zugunsten der Landessprachen aus.

Wiederauferstehung
eines Volkes
Ein faszinierendes Volk lebte, so scheint es, im Chartreuse-Massiv von Isère. Zufälle und Ausgrabungen förderten eine Fülle von Zeugnissen einer untergegangenen Zivilisation zutage, die einst mehr als eine Kultur war. Aufbewahrt und untersucht werden sie im Archäologischen Zentrum von Charbinières, das von Marc Pessin ins Leben gerufen wurde. Führung auf den Spuren eines wieder entdeckten märchenhaftes Landes.

Ist die Landschaft
gut oder böse ?
Dieser Beitrag ist ein Auszug aus „L’homme qui a vu l’ours  » (Der Mann, der den Bär gesehen hat), einer Artikelsammlung des Journalisten Jean Rolin, der für sein Werk Ende September 2006 auf dem „Festival de la Géographie  » in Saint-Dié den Ptolémée-Preis erhalten wird. Dieses bemerkenswerte Buch entwirft in kleinen, impressionistischen Zügen den Weg eines „Zeitschnüfflers  », der uns mehr über das Leben erzählt als alle wissenschaftliche Thesen zusammen…

Köstlicher Schinken
von glücklichen Schweinen
„Tout est bon dans le cochon  » – dieses geflügelte Wort rühmt die zahlreichen Vorzüge des Schweins : Alles am Schwein ist gut. Doch wie lange noch ? Insbesondere in den Alpen trug dieser treue Begleiter des bäuerlichen Lebens jahrhundertelang zur Versorgung der Familien bei und bot dabei eine Vielfalt und Qualität, die durch die Normierung nahezu ausgemerzt wurde. Doch einige unbeugsame Alpenbewohner leisten Widerstand…

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