L’Alpe 73 : Klingende Landschaften

Übersetzung : Christiane Krieger

L’Alpe ist die erste Zeitschrift, die sich ausschließlich dem alpinen Kulturerbe Europas widmet, und wendet sich an eine Leserschaft, die ihren Wissenshorizont erweitern und hinterfragen möchte. Ihr Ziel  : über Sprachbarrieren hinweg informieren. Als Forum für Entdeckungen und Begegnungen richtet L’Alpe das Augenmerk auf die Menschen, die sich zwischen Donau und Rhône einem einzigartigen Lebensraum angepasst haben. L’Alpe weist sowohl Merkmale eines Buches als auch eines Magazins auf  : Auf der einen Seite enthält L’Alpe Beiträge renommierter Autoren zu einem thematischen Schwerpunkt, die sich durch analytische Klarheit und ein hohes Niveau auszeichnen. Auf der anderen Seite erscheint L’Alpe in vierteljährlichen Abständen und bietet so hinreichend Raum für Diskussionen. Auch die vielseitige Illustration, die journalistische Neugier und der didaktische Ansatz sind Kennzeichen eines anspruchsvollen Magazins. Obwohl L’Alpe sich auf ein solides Faktenwissen stützt, erhebt die Zeitschrift keinen wissenschaftlichen Anspruch  ; Geschichte, Geographie, Archäologie und Ethnologie dienen als Rahmen, um Spuren und Zeugnisse, welche die Menschen im Alpenraum hinterlassen haben, richtig einordnen zu können. Doch L’Alpe wendet den Blick nicht nur in die Vergangenheit, sondern ist auch offen für Diskussionen über die Zukunft der Alpen und der Gebirgsregionen in aller Welt.

DOSSIER

lalpe-73-03Eine kleine Abhandlung zur schlichten Musik der Almen

Das Gebimmel der Weideglocken gehört ebenso zum Wesen der Berge wie das Tosen der Bäche oder das Heulen des Windes durch die Ritzen in den Berghütten. Eine kunstvolle und gleichsam volksnahe Musik, die allein die Viehzüchter und Hirten durch die adäquate Wahl von Glocke und Tier zu komponieren verstehen. Ein beschwingendes Konzert für Alpenglocke und erhobene Stimme. Von Guillaume Lebaudy, Ethnologe und Direktor der Maison du Berger (Haus des Hirten) in Champoléon.

PORTFOLIO

Geschichtensammler

Jean-Luc Joseph dokumentiert seit den 1970er-Jahren das ländliche Leben im Val d’Arly im Departement Savoie, einem Tal von Fiedlern und Geigern. Mit ungebremster Leidenschaft. Begegnung mit einem Fotografen und Laienmusiker mit humanistischem Blick, dessen Bilder durch ihre Reinheit und Authentizität bestechen. Ein Beitrag von Sophie Boizard, Redakteurin des Magazins L’Alpe.

Unruhestifter(innen) im alpinen Folk

Eine Revolution ! Seit zwei Jahrzehnten gelingt es ihnen, mit dem Akkordeon oder allein mit ihrer Stimme die eidgenössische Volksmusik neu zu erfinden. Funk auf dem Alphorn ? Jodeln im Electro-Mode ? Appenzeller Walzer versetzt mit zeitgenössischer Musik ? Alles erlaubt ! Ein verblüffender Wettstreit zwischen neuen Musikern und Traditionalisten. Von Manon (Greta) Wallenberger, Sennerin und freies Elektron.

lalpe-73-07Eine Balalaika für den Rucksack

Die Tournee in die Berghütten ist ein außergewöhnliches Projekt. Die Absicht dahinter ? Die Musik zu den Bergleuten zu bringen und die Musikfreunde in die Berge, und zwar durch eine ganze Reihe von Konzerten in Gipfelnähe. Ein Beitrag von Laetitia Cuvelier, ehemals Briefträgerin und Berghüttenwirtin, heute Schriftstellerin und Journalistin.

Betruf : sommerfüllender Alpengesang

Dieses Gebet der Hirten, das man einst bei Einbruch der Dunkelheit auf den Almen der deutschen Schweiz und Liechtensteins hören konnte, ist quasi verklungen. Ein eigenartiger Singsang, der aus längst vergangenen Zeiten zu kommen scheint… Von Christophe Gros, stellvertretender Konservator der Abteilung Europa, und Federica Tamarozzi, Ethnologin und Denkmalpflegerin am ethnografischen Museum Genf.

lalpe-73-08Ein Berg von Partituren

Was für einen Sammlung : im Laufe der Jahre hat das Nationale Bergmuseum in Turin an die 250 Partituren zusammengetragen. Ob es sich um klassische oder komische Werke handelt, narrative oder ornamentale, nüchterne oder eher barocke, ihre Deckblätter künden alle von der Beziehung zwischen Musik und Alpen. Hier und andernorts. Ein Beitrag von Andrea Gherzi – der Autor und diplomierte Komponist ist Absolvent des Konservatoriums und der Universität Turin.

PRAKTISCH

Lasst uns musizieren !

In diesem handlichen Führer finden Sie die besten Festivals der sieben europäischen Alpenländer nach Land, Datum bzw. musikalischem Genre aufgelistet sowie die besonderen Empfehlungen einiger der Redaktion des Magazins nahestehender Musikfreunde. Orchesterleitung bei L’Alpe : Dominique Vulliamy.

& AUSSERDEM

lalpe-73-10Ausstellung

Das Leben auf dem Schloss

Festung oder Denkmal ? Im 19. Jahrhundert wird die Bestimmung der savoyischen Schlösser aus einem verklärenden mittelalterlichen Blickwinkel neu definiert. Im Gegenzug zu dieser romantischen Vision entwickelt sich eine wissenschaftliche Strömung, die von begeisterten Archäologen, Archivaren und Künstlern getragen wird. Eine Ausstellung in Annecy hat es sich – neben weiteren Ansatzpunkten – zur Aufgabe gemacht, jenen Pionieren ein Gesicht zu geben, die sich eine originalgetreue Restauration dieser historischen Plätze zum Ziel gesetzt hatten. Von Sophie Marin, Denkmalpflegesprecherin des Burgmuseums Annecy.

lalpe-73-12PORTRAIT

Michel Serres

Von je her war dieser Philosoph von blitzartigen Gedanken und Improvisation beseelt. In seiner beschwingenden und lichten Kraft ist das heitere Wissen des Mitglieds der Académie Française geradezu ansteckend. Von Pascal Kober, Chefredakteur des Magazins L’Alpe.

IM GESPRÄCH

Die Berge des großen Serres

Michel Serres hat die Redaktion des Magazins bei sich empfangen und in einem knapp zweistündigen Gespräch seine Beziehung zu den Bergen, zum Landleben, zur Musik, zu Sprache und Schrift sowie zu den verschiedenen Wissensrichtungen dargelegt. Eine fruchtbare Begegnung… Von Sophie Boizard, Redakteurin, und Pascal Kober, Chefredakteur von L’Alpe.

lalpe-73-14MEINE ALM

Steinige Wege

Von Le Clézio inspiriert ist der Fotograf Jean-Christophe Béchet den Spuren jener Hunderten verfolgter Juden gefolgt, die 1943 versuchten, vom Mercantour aus die französisch-italienische Grenze zu überqueren. Eine rauhe und kraftvolle fotografische Arbeit über unwirtliche Landschaften, in denen die Vergangenheit noch nachhallt.

Ein Meteor

Es ist gerade mal 10 Jahre her, dass André Pitte, der Gründer des Magazins L’Alpe, von uns gegangen ist. Die mit ihm befreundete Schriftstellerin Anne de Staël skizziert hier das Portrait eines Mannes, der es verstanden hat, seinen Träumen Gestalt zu geben, indem er so viele Menschen in einem einenden Bogen zu verbinden wusste. Eine Glanzleistung.

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