L’Alpe 82 : Afrika, Amerika, Asien, Ozeanien: die Alpen aus einer anderen Perspektive

Übersetzung : Christiane Krieger

L’Alpe ist die erste Zeitschrift, die sich ausschließlich dem alpinen Kulturerbe Europas widmet, und wendet sich an eine Leserschaft, die ihren Wissenshorizont erweitern und hinterfragen möchte. Ihr Ziel  : über Sprachbarrieren hinweg informieren. Als Forum für Entdeckungen und Begegnungen richtet L’Alpe das Augenmerk auf die Menschen, die sich zwischen Donau und Rhône einem einzigartigen Lebensraum angepasst haben. L’Alpe weist sowohl Merkmale eines Buches als auch eines Magazins auf  : Auf der einen Seite enthält L’Alpe Beiträge renommierter Autoren zu einem thematischen Schwerpunkt, die sich durch analytische Klarheit und ein hohes Niveau auszeichnen. Auf der anderen Seite erscheint L’Alpe in vierteljährlichen Abständen und bietet so hinreichend Raum für Diskussionen. Auch die vielseitige Illustration, die journalistische Neugier und der didaktische Ansatz sind Kennzeichen eines anspruchsvollen Magazins. Obwohl L’Alpe sich auf ein solides Faktenwissen stützt, erhebt die Zeitschrift keinen wissenschaftlichen Anspruch  ; Geschichte, Geographie, Archäologie und Ethnologie dienen als Rahmen, um Spuren und Zeugnisse, welche die Menschen im Alpenraum hinterlassen haben, richtig einordnen zu können. Doch L’Alpe wendet den Blick nicht nur in die Vergangenheit, sondern ist auch offen für Diskussionen über die Zukunft der Alpen und der Gebirgsregionen in aller Welt.

DOSSIER

SCHÖNE BLÄTTER

Im Dickicht der Hautes-Alpes

Als die Kanadierin Harriet Rosenberg in den 1970er Jahren die Hautes-Alpes in Frankreich per Autostopp durchquert, ist sie noch eine junge Studentin auf der Suche nach dem geeigneten Dorf für ihre Dissertation. Sie wird sich für Abriès im Queyras entscheiden. Und aufzeigen, in welchem Maße der Prozess der Staatenbildung und die Verbreitung des Kapitalismus die Lebensweise der Bergbevölkerung verändert haben. Im Vorwort zu ihrem Buch erinnert sie sich an ihre ersten Begegnungen. Ein Auszug.

Iwakuras Mission in der Schweiz

Prinz Iwakura führt im Zeitraum zwischen Dezember 1871 und September 1873 eine japanische Delegation in die Vereinigten Staaten von Amerika und nach Europa. Zweck des Unterfangens : den Westen begreifen, um Japan zu modernisieren und Handelsabkommen auszuhandeln. Mit einem hohen Maß an Beobachtungsgabe hält sein Sekretär, der junge Kume Kunitake, die Details dieses offiziellen Besuchs fest, der auch durch die… Schweizer Alpen führt !

PORTFOLIO

Die Alpen aus der Sicht des “Lands des ruhigen Morgens”

Die Koreanerin Ji-Young Demol Park hat sich, nachdem sie in ihrem Heimatland die großen europäischen Landschaftsmaler studierte, in den Alpen niedergelassen. Was sieht der geschärfte orientalische Blick in den Bergen der Schweiz oder des Savoyen ? Antworten in Wort und Bild…

Ein merkwürdiges Bergvolk

Der Papua-Häuptling Mundiya Kepanga hat mit seinem Freund, dem Fotografen Marc Dozier mehrmals die Alpen besucht. In seinem Buch Au pays des Hommes Blancs (im Land der Weißen) wirft er, ähnlich wie Montesquieu in seinen Persischen Briefen, einen ebenso humorvollen wie philosophischen Blick auf unsere Welt und ihre Wiedersprüche, aber auch auf… Skiwelt und Fondue ! Auszüge…

PORTFOLIO

Morgensonne

Nachdem sie lange in den Alltag des Volkes der amaXhosa in ihrer Heimat eingetaucht war, stellte die Südafrikanerin Lavonne Bosman ihre Koffer Tausende von Kilometern entfernt ab, um die Bewohner zweier Graubündner Dörfer in der Schweiz zu fotografieren. Die einen sind Nachfahren der Walser, die sich im 14. Jahrhundert hier ansiedelten, die anderen sind Asylwerber, die vor wenigen Monaten aus Afrika und dem Mittleren bzw. Nahen Osten hierher gekommen sind. Ein hellsichtiger, ehrlicher und sehr menschlicher Blick auf Lebensmomente, von denen jeder einzelne für eine erzählenswerte Geschichte steht.

Die Berge der Welt im Zerrspiegel der Alpen

Die Terminologie der Alpen hat sich den meisten Gebirgsregionen der Welt aufgezwängt. Erst im Laufe des 20. Jahrhunderts wurde das lange Zeit vorherrschende alpine Modell umgeworfen. Um die Einzigartigkeit der Gebirgsmassive zu beschreiben, erwies sich eine Vielfalt der Sichtweisen als Notwendigkeit. Eine in höchstem Maße politische Entschlüsselung… Von Bernard Debarbieux, Professor der Geographie an der Genfer Universität

& AUSSERDEM

JUBILÄUM

Zwanzig Jahre Ausstellungen im Musée de l’Ancien Évêché

Dem Publikum offerierte das Departement Isère vor ziemlich genau zwanzig Jahren ein geschichtsträchtiges Stück Kulturerbe, eine Neugestaltung, die der schönsten italienischen Monumente würdig ist, und ein reichhaltiges Programm mit regionalem Bezug. Nun galt es noch, dieses Unterfangen mit Leben zu erfüllen ! Die temporären Ausstellungen des Musée de l’Ancien Évêché bezeugen dieses ehrgeizige Kulturprojekt… Von Isabelle Lazier, Chefkonservatorin.

ALPEN ANDERSWO

Felix Alexander von Cube : Ein Pionier des Alpinismus auf Korsika

Das Ferne ist manchmal sehr nah. Als die europäischen Alpinisten Ende des 19. Jahrhunderts die korsischen Berge entdecken, klingen ihre Berichte malerisch, wenn nicht gar exotisch. Als wandelten sie in einer anderen Welt, wo sie doch kaum 100 Meilen von ihrem Kontinent trennen. Der Deutsche Felix Alexander von Cube nimmt sich die Zeit, die Landschaften aber auch die Menschen zu beobachten. Seine Notizen werden sich als Referenz für nachkommende Alpinisten durchsetzen… Ein Beitrag von Irmtraud Hubatschek, Cellistin und Verlagsleiterin.

AUSSTELLUNG

Einmal um den Genfer See

Vom bereits damals boomenden Tourismus an den Ufern des Sees zeugen zahlreiche Graphiken des 18. und 19. Jahrhunderts. Mit der  Ausstellung D’une rive à l’autre ermöglicht das Musée du Chablais in Thonon-les-Bains ein Entdecken der Darstellungsweisen, der Motive, der Techniken und der Künstler, die sich im Laufe zweier Jahrhunderte abgelöst haben. Meisterlich… Von Amélie Beaujouan, Verantwortliche für die Museen der Stadt Thonon-les-Bains.

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