L’Alpe 45 : Berg und Bahn

Übersetzung : Christiane Krieger

L’Alpe ist die erste Zeitschrift, die sich ausschließlich dem alpinen Kulturerbe Europas widmet, und wendet sich an eine Leserschaft, die ihren Wissenshorizont erweitern und hinterfragen möchte. Ihr Ziel : über Sprachbarrieren hinweg informieren. Als Forum für Entdeckungen und Begegnungen richtet L’Alpe das Augenmerk auf die Menschen, die sich zwischen Donau und Rhône einem einzigartigen Lebensraum angepasst haben. L’Alpe weist sowohl Merkmale eines Buches als auch eines Magazins auf : Auf der einen Seite enthält L’Alpe Beiträge renommierter Autoren zu einem thematischen Schwerpunkt, die sich durch analytische Klarheit und ein hohes Niveau auszeichnen. Auf der anderen Seite erscheint L’Alpe in vierteljährlichen Abständen und bietet so hinreichend Raum für Diskussionen. Auch die vielseitige Illustration, die journalistische Neugier und der didaktische Ansatz sind Kennzeichen eines anspruchsvollen Magazins. Obwohl L’Alpe sich auf ein solides Faktenwissen stützt, erhebt die Zeitschrift keinen wissenschaftlichen Anspruch ; Geschichte, Geographie, Archäologie und Ethnologie dienen als Rahmen, um Spuren und Zeugnisse, welche die Menschen im Alpenraum hinterlassen haben, richtig einordnen zu können. Doch L’Alpe wendet den Blick nicht nur in die Vergangenheit, sondern ist auch offen für Diskussionen über die Zukunft der Alpen und der Gebirgsregionen in aller Welt.

Dem Gipfel entgegen
Als die Eisenbahn die Berge eroberte, wurde das Schienennetz paradoxerweise von oben nach unten ausgebaut… Erst führten Zahnradbahnen zu den schönsten Aussichtspunkten, dann erst wurden die Strecken in den Tälern verlegt. Für diese Nebenlinien war die zunehmende Verbreitung des Automobils ein schwerer Schlag, vor allem in Frankreich. Doch damit ist noch lange nicht das letzte Wort gesprochen !

Der Vergangenheit auf der Spur
Zwischen Grenoble (Departement Isère) und Gap (Departement Hautes-Alpes) schlängelt sich ein Zug durch das Hochbecken von Trièves und die Gebirgszüge des Dévoluy. Dem Reisenden offenbart sich nicht nur ein prachtvolles Panorama, sondern vor allem auch eine sehr menschliche Landschaft, wie die Fotos von Bernard Fontanel und die Erinnerungen an seine Jugendzeit bezeugen… Eine Reise ins Zeitlose.

Nachgefragt
Die Spitzenreiterin im Schienenverkehr
Weshalb ist es der Schweiz gelungen, ihre Berge mit einem ungemein effizienten Schienennetz zu durchziehen, ihren Nachbarn dagegen nicht ? Nun, unter dem Motto „Berg ist Trumpf“ hat sie sich ganz dem Dienst am Reisenden verpflichtet – egal ob Tourist oder Einheimischer. Und das in einem circulum virtuosum, von dem sich so manch einer ein Scheibchen abschneiden könnte…

Neuauflage
Volldampf voraus
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hat der Schriftsteller und Journalist John Grand-Carteret mit seinem Buch La Montagne à travers les âges in zwei dicken Bänden ein umfassendes Bild der Berge im Spiegel der Zeit entworfen. Hervorragend dokumentiert und mit zahlreichen Illustrationen versehen, ist dieses Werk ein Klassiker seiner Gattung. Im zweiten Band ist der rasanten Erschließung des Gebirges – insbesondere durch die Eisenbahn – ein umfangreiches Kapitel gewidmet. Hier ein Auszug.

Mit dem Waggon ins Chalet
Schmucke Bahnhofsgebäude in Abwandlung des Schweizer Landhausstils zierten in der Belle Époque so manchen eidgenössischen Bahnsteig. Den Schweizerischen Eisenbahngesellschaften gelang es, die Anforderungen des aufkommenden Schienenverkehrs mit tradierten Klischees der Alpen in Einklang zu bringen und auf diesem Weg ein rationelles und vorgefertigtes Modell durchzusetzen. Vor allem im Gruyère, wo diese Bauten auch heute noch dazu beitragen, die malerische Landschaft publikumswirksam in Szene zu setzen.

Portfolio
Museum ? Ich versteh’ bloß Bahnhof !
Mehr als jede andere Form der Präsentation eignen sich Eisenbahnplakate, den Wandel der Zeit zu dokumentieren. Mit seinem enormen Werbebedarf hat es der Schienenverkehr hier seit seinen Anfängen auf eine beachtliche Anzahl gebracht. Ob namhaft oder eher unbekannt, die Künstler waren Teil eines grafischen Abenteuers, dem wir ein gewaltiges Panorama an Stilen verdanken. 

Alpen fernab
Darjeeling Himalayan Railway
Im Nordosten Indiens windet sich seit 1881 eine wildromantische Bimmelbahn die Ausläufer des Himalaya hinauf bis zur in einer Höhe von 2.000 Metern gelegenen kleinen Stadt Darjeeling. Allen Widrigkeiten zum Trotz folgt der kürzlich zum Weltkulturerbe erhobene kleine Zug tapfer seinem Weg und bietet Reisenden ein unvergessliches Erlebnis.

Praktisch
Zwanzig Ausflüge mit der von den Bergen Korsikas bis Österreich… Ein Vorschlag des Magazins L’Alpe, wie Sie auf originellem Weg, Zug um Zug, den Gebirgszug der Alpen erkunden können 

Gespräch
Maurice Chappaz. Nachhall einer (vergangenen) Welt
Mit Maurice Chappaz hat die Schweizer Literatur im Januar 2009 einen ihrer wichtigsten walisischen Schriftsteller verloren und einen Dichter, dessen Sprache ebenso ausdrucksvoll wie sinnlich war. Geprägt von einer hohen Spiritualität hat sich der Autor zum Fürsprecher einer bedrohten Welt gemacht. Das hier abgedruckte Gespräch fand bei ihm zu Hause statt, in Val de Bagnes, Wallis.

Lesermeinung
Wargame in Ubaye
„Ich bin Afghane“ beteuert der Autor dieses Textes, der in direktem Zusammenhang mit unserer letzten Ausgabe steht… Auch wenn es in Barcelonette praktisch keine Gebirgsjäger mehr gibt, als Truppenübungsplatz für die Ausbildung auf schwierigem Gelände ist es nach wie vor bestens geeignet. Mit den Ereignissen in Afghanistan nehmen solche Präsenzen überhand. So haben sich Ende des Jahres 2008 im Tal mehr als Tausend Soldaten, Militärhubschrauber und Abfangjäger eingefunden… Kein Wunder, wenn die Einheimischen die Schnauze voll haben 

Wer hat Sherlock Holmes ermordet ?
Die Wasserfälle des Reichenbach im Berner Oberland sind Schauplatz eines berühmten Todesfalls : nämlich dessen von Sherlock Holmes, der von seinem Erzfeind – und nicht zuletzt auch von seinem Schöpfer Sir Arthur Conan Doyle – in den Abgrund mitgerissen wird. 2009, im selben Jahr, in dem sich der Geburtstag des britischen Schriftstellers zum hundertsten Mal jährt, ermittelt Inspektor Fenoli die wahren Hintergründe des Verbrechens…

Meine Alm
Blickwinkel
Werter Leser, erzählen Sie uns – in Wort oder Bild – von Ihrer Alm : so lautete das Thema des Wettbewerbs, den wir – als Pendant zu den persönlichen Bergerlebnissen unserer Autoren – in unserer Jubiläumsausgabe ausgeschrieben hatten. Ein herzliches Dankeschön und großes Lob all denjenigen, die mitgemacht und uns sehr persönliche Einblicke zu diesem Thema gewährt haben. Die Jury hatte indes keine leichte Aufgabe. Ihre Wahl fiel auf eine hochinteressante Betrachtung über die Landschaft und ihr Duplikat. 

Erlesenes
Essen mit Stern im Hochgebirge
Der ebenso erfinderische wie anspruchsvolle Chefkoch Jean Sulpice wurde im Guide Michelin mit dem höchsten Stern Europas ausgezeichnet ! In seinem Restaurant in Val Thorens versteht es der junge Savoyarde wie kein anderer, die Geschmacksnoten der verschiedenen Produkte aus der Region zu köstlichen Menüs zu vermählen. Mehr über diese Speisen und ihren Schöpfer erfahren Sie in einem ansehnliche Werk, das kürzlich im Verlag Éditions Glénat erschienen ist : Altitude 2 300 m (2.300 Meter über dem Meeresspiegel). 

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